Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 7/2003
Juli 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Strandvergnügen wird zum Strand-Ekel
Odyssee einer Straßenumbenennung
BVBB: Was wieder einmal gesagt werden muss...
Ferienzeit = Einbruchzeit
Sommerrätsel: Wie gut kennen Sie Müggelheim?
Sportlergrößen: Johanna und Werner Kähne
Skurriles im Dorfclub: Werke von "Dagobert"
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Aus den Vereinen
Heimatverein
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2003
Müggelheimer Bote
 

Strandvergnügen wird zum Strand-Ekel

Badestelle am Kleinen Müggelsee erstickt im Müll

Plastikverpackungen von Grillfleisch, Flaschen, Kronkorken und Keksschachteln geben sich ein Stelldichein. Dazwischen: Erholungssuchende, Badende. Die Badestelle am Kleinen Müggelsee wird immer dreckiger, Papierkörbe quellen regelmäßig über. „In den letzten vier Jahren ist der Strand total verkommen. Der ehemals weiße, feine Sand ist völlig verdreckt”, beklagt Martin Jahn. Und der muss es schließlich wissen, nimmt er doch dort jeden Morgen ein frühes Bad.

Wie man sich bettet so liegt man - und sei es mitten im Müll. Viele Müggelheimer meiden inzwischen den verdreckten ehemals ganz weißen Sandstrand. Foto: Jacobius

Aber er ist nicht der einzige. Viele Müggelheimer haben sich bei uns über den Dreck beschwert und fragen, was man machen könne. An jedem Wochenende träfen sich dort Leute und säßen am Lagerfeuer, heißt es. Das wird auch indirekt von Polizei und Forstamt bestätigt. „Der zuständige Revierförster ist derjenige, der mir die meisten Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten bringt. Aber er ist auch nur ein Mensch und kann nicht immer überall sein”, springt Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba für seinen Förster in die Bresche. Und was die Polizei angeht, da sieht die Lage nach Abschaffung der Reiterstaffel ganz schlecht aus. „Wir haben nur noch einen Mann für das gesamte Waldgebiet in unserem Abschnitt 66. Der kann gar nicht alles schaffen”, bedauert Kobb Bernd Zittlau. Generell könne jedoch jeder Bürger die Polizei informieren, wenn er dort offenes Feuer sieht. Denn im Waldgebiet, also auch am Strand, herrscht absolutes Feuer- und Grillverbot. Das sollte auch im Sinne der Sicherheit, erst Recht bei der jetzigen Trockenheit, eingehalten werden. Schon wer nur am Feuer sitzt, könne mit Strafen bis zu 200 Euro belegt werden. Auch wildes Campen ist übrigens verboten und kann mit Geldstrafen geahndet werden.

Von der Idee, eine feste Feuerstelle einzurichten, hält der Forstamtsleiter nichts. „Wenn die eine Stelle besetzt ist, eröffnet die nächste Gruppe einen neuen, wilden Feuerplatz. Nachher haben wir dort mehr Probleme als vorher”, befürchtet er.

Und was den Müll anbelangt, sagt er: „Wann hatten wir schon mal so lange so schönes Wetter. Wenn mehr Badegäste da sind, fällt auch leider mehr Müll an”, so Pogrzeba. Im Mai hätte das Forstamt seine letzten ABM-Kräfte abgeben müssen, die bisher unter anderem für die Reinigung von Wald und Stränden zuständig waren. Inzwischen sind für alle Badestellen Firmen eingesetzt, die zweimal in der Woche den Strand richtig säubern sollen. Er sähe ansonsten das Müllproblem am Strand nicht so gravierend, wie im Wald.

„Ich weiß auch nicht, wie wir die Leute dazu erziehen können, ihren Müll wieder mitzunehmen und ordentlich zu entsorgen. Aber verschließen können wir das Areal doch auch nicht, es ist ja schließlich Erholungsgebiet”, resigniert Klaus Pogrzeba. sip