Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 4/2010
April 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großer Frühjahrsputz in Müggelheim
Staugefahr im Sommer
Zeltplatz "Kuhle Wampe": Mitglieder investieren
Lehrkabinett Teufelssee unter neuer Leitung
Wie wird auf der Welt Ostern gefeiert?
Sozialbündnis: Kinder, wie die Zeit vergeht...
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Wie wird auf der Welt Ostern gefeiert?

Nationale und regionale Osterbräuche

von Simone Jacobius

Wie Ostern in Deutschland und seinen deutschsprachigen Nachbarländern gefeiert wird, wissen wir ja. Die Kinder suchen bunt bemalte und versteckte Eier und natürlich Süßigkeiten, die der „Osterhase“ gebracht hat. Auch schmückt man Zweige in der Vase und Sträucher im Garten mit bunten Ostereiern.

Aber es gibt auch regionale Unterschiede. So werden beispielsweise in katholischen Gegenden zwischen Karfreitag und der Osternacht keine Glocken geläutet. In einigen Gemeinden, vorwiegend im Süddeutschen Raum und in Luxemburg, ziehen stattdessen Kinder und Jugendliche mit Ratschen oder Klappern durch die Straßen, um die Menschen zum Gottesdienst zu rufen. Als Begründung wird den Kindern erzählt, dass die Glocken an Karfreitag nach Rom fliegen und erst Ostersonntag wieder zurückkommen. Auf ihrem Heimweg verstecken sie dann Süßigkeiten für die Kinder. Übrigens wird in Frankreich erst am Ostermontag gesucht…

Im Nachbarland Polen werden am Karsamstag die Speisen für das Frühstück am Ostersonntag gesegnet. Und am Ostermontag besprengt man sich gegenseitig mit Wasser.

In Griechenland, Russland und Schweden werden hart gekochte Eier rot bemalt. Sie symbolisieren das neue Leben, das durch das Opfer Christi erworben wurde.

In Griechenland wird nach der Auferstehungslithurgie eine Suppe aus den Innereien des Lamms gegessen, das dann im Laufe des Ostersonntags am Spieß gegrillt wird.

In Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien werden am Ostermontag Frauen von Männern mit Wasser bespritzt (in Ungarn mit Parfüm) und anschließend mit einer handgemachten Rute, die mit bunten Bändern geschmückt ist, geschlagen – symbolisch allerdings nur. Der Überlieferung nach soll dies Gesundheit und Schönheit der Frauen in den kommenden 12 Monaten erhalten. In manchen Gegenden kann sich die Frau am nächsten Tag revanchieren, indem sie die Männer mit einem Eimer kalten Wassers überschütten.

In Italien gibt es traditionell die „Torta di Pasquetta“, eine Art Gugelhupf mit gekochten Eiern, Spinat und der sogenannten „Ostertaube“. Die Auferstehung wird üblicherweise am Ostermontag mit Familie und Freunden in Form eines Picknicks gefeiert.

Auch in Finnland wird zu Ostern geschlagen. Freunde und Bekannte hauen einander leicht mit einer Birkenrute, um an die Palmzweige, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde, zu erinnern. Am Ostersonntag ziehen Kinder mit Trommeln und Tröten durch die Straßen, um die Trauerzeit zu beenden. In dem skandinavischen Land gilt Ostern auch als Zeit der Kerzen.

Im Nachbarland Schweden gehen Frauen nachts heimlich und schweigend an eine Quelle, um das Osterwasser zu holen. Schaffen sie es, dabei nicht gesehen zu werden und ihren Liebsten damit zu beträufeln, dann erobern sie damit seine Liebe. Ostern selbst wird mit Feuerwerk und viel Lärm gefeiert. Die Osterhexen werden symbolisch am Osterfeuer verjagt.

Und in Kroatien wird eine Art Kassler Rippenspeer in der Kirche gesegnet und anschließend mit Meerrettich und hart gekochten Eiern als Osteressen serviert.

In den USA gibt es die traditionelle „Easter Parade“ auf der 5th Avenue in New York. Die Menschen verkleiden sich und fahren mit bunt geschmückten Wagen durch die Straßen. Am Weißen Haus in Washington findet das Eierrollen statt, bei dem jeder Teilnehmer ein vom Präsidenten und der First Lady signiertes Holzei erhält.

Hasen und bunten Ostereier gibt es selbst auf den Philippinen. Und wenn die Osterglocken läuten, fassen die Eltern ihre kleinen Kinder beim Kopf und heben sie hoch – sie glauben, dass die Kinder so größer werden.

Wasser spielt auch in Australien eine Rolle. Verlobte Paare schöpfen zu Ostern fließendes Wasser aus einem Bach und bewahren es bis zu ihrem Hochzeitstag auf. Bevor sie zur Traukirche gehen, besprengen sie sich gegenseitig damit – das soll Glück bringen.