16. Jahrgang, Ausgabe 3/2010 März 2010 |
Trabbi wartete mehrere Tage. Immer wieder legte er seine Ohren in den Schnee. Es war nichts zu hören. Aber dann, eines Tages, als es besonders schön draußen war, da hörte er wieder diese leise Stimme. „Hallo, hört mich einer?” Hallo, hallo, bitte helft mir.” Trabbi rannte zu der Stelle, wo die Stimme her kam. Er legte seine Ohren in die dicke Schneedecke. Dann rief er: „Hallo, hörst du mich? Ich bin ein großer Müggelwaldköter und möchte dir helfen. Also pass auf, dass ich dir nicht weh tue, wenn ich mit meinen großen Pfoten die Schneedecke kaputt mache. Ich fange jetzt an zu buddeln.” Und dann ging es los. Trabbi buddelte wie ein Wilder im Schnee herum. Es war schwer, denn als er den weichen Schnee weggeschoben hatte, musste er die Eisdecke kaputt machen, die unter dem Schnee lag. Und das schaffte er nicht. „Jetzt muss ich Herrchen holen, damit er mir helfen kann. Der hat so einen großen Stock. Mit dem haut er auf der Straße immer auf dem Eis herum bis es verschwindet und die Straße wieder frei ist. Denn darüber freuen sich Herrchen, Spaziergänger und die Autofahrer.” Aber Herrchen war nicht da. Trabbi lief zu der Stelle zurück, wo er die Stimme gehört hatte. Er war traurig, denn ihm tat das kleine Tierchen leid, das unter dieser dicken Schnee- und Eisdecke leben musste. „Was soll ich denn nur machen?” Trabbi legte sich auf die Eisdecke und wartete. Es war sehr kalt und nicht gerade angenehm. Sein Fell wurde nass und er fing an zu frieren. Plötzlich merkte er, als er aufstand, dass die Eisdecke ein kleines bisschen kleiner geworden war. Trabbi freute sich. Und plötzlich fiel ihm ein, was man brauchte, damit die Schnee- und Eisdecke überall verschwinden konnte. „Wir brauchen Wärme. Und wer hat Wärme? Na klar, die Sonne. Liebe, liebe Sonne, beeile dich und komme zu uns in den Müggelwald.” Es dauerte noch einige Tage bis die Sonne kam. Sie brachte ihre warmen Strahlen mit und bald waren Schnee und Eis verschwunden. Trabbi war ganz aufgeregt, denn er wollte nun endlich sein kleines Tierchen begrüßen, welches so tapfer unter der Schnee- und Eisdecke gewartet hatte. Und was meint ihr, wen er begrüßen konnte? Na ratet mal. Es war kein Tierchen, nein, es war ein Frühlingsblümchen. „Ich bin richtig froh, dass ich dem kleinen Blümchen helfen konnte. Jetzt freue ich mich ganz besonders auf den Frühling.” |