Serie für den Natur- und Gartenfreund |
Vertrauen auf die Kräfte der Natur
von Marianne Schäfer
Schnee, Schnee, Schnee - seit Weihnachten. Wohl jeder Gartenbesitzer schippte wahre Schneegebirge und hatte dabei die Gedanken: Die armen Frühlingsblümchen, wie sollen die durch den vereisten, schmutzigen Schnee kommen?
Die Sonne hat schon viel weggetaut und ich entdeckte am Rande eines Schneeberges, ein blasses Schneeglöckchen mit Knospen. Freudig überrascht machte ich gleich eine Runde im Garten, dabei sackte ich mit meinen Stiefeln noch tief in den mürben Schnee ein. Und dann stand ich vor meinem Busch, der Zaubernuss. Tatsächlich, hier und da, an sonnig aber geschützten Stellen, hat sie ihre gelben Fusselblüten entfaltet. Andere Knospen im Schatten sind noch zu.
Vielleicht ist die Natur irgendwie vorsichtig, denn der März kann uns noch mal die Harke zeigen. Aber wir wissen auch, im März steht die Sonne schon wieder höher, wenn sie sich dann hinter den Wolken hervor traut. Der März ist der Monat der Krokusse und ich vertraue auf die Kräfte der Natur, dass die tatsächlich blühen werden. Dann kann der Winter doch nicht noch mal mit Schnee und Eis und Graupel kommen? Er kann schon. Aber sehen wir mal nicht so schwarz, bzw. weiß!
Auffällig waren in diesem Winter die vielen Vögel an den Futterhäuschen. Mir viel auf, deutlich weniger Grünfinken, dafür waren ein paar braune Bergfinken da. Alle Meisenarten tummelten sich beim Futter, aber kein Kleiber und kein Dompfaff. Die ewigen Streithähne, die Amseln, brauchen immer Abstand voneinander. Auffällig haben sich in den letzten Februartagen die Schnäbel der Amselmännchen in ein kräftiges Gelb am Schnabelgrund sogar in Gelb/Orange gefärbt. Ich habe schon im vergangenen Jahr beobachtet, dass die Amselmännchen bei ihren Revier-Streitigkeiten auf dieses Gelb/Orange reagieren. In der Aufregung mit einem Gegner, greifen sie die gelben Krokusse als vermeintliche Gegner an, zerfetzen dann die unschuldigen, gelben Krokusse, manchmal auch gelbe Stiefmütterchen. Dafür flöten sie uns schon jetzt wunderschöne Frühlingslieder.
Auch die Meisen fliegen paarweise, zirpen und zwitschern, da muss es doch Frühling werden, zumal sogar schon die Kraniche und die Gänse über unser Land kreisen, um dann Richtung Osten weiter zu ziehen.
Ja, die Vorfreude verlockt uns zu immer mehr Wunschvorstellungen. Frühlingsträume. Ich freue mich auf den Moment, wenn die Narzissen und Tulpen blühen werden.
Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt... Ja, hier in Müggelheim spannt kein Bauer mehr die Rösslein an, außer unser Hanne, wenn er seine Schimmel vor die Brautkutsche spannt. Aber das Lied besagt ja auch, das der Boden in unseren Gärten bald offen und brach da liegt. Dann ist die richtige Zeit, den Boden vorzubereiten. Organischer Dünger, wie Mist oder Hornspäne müssen erst von Mikroorganismen und den Würmern vorverdaut werden. Das braucht seine Zeit und erst dann können die Nährstoffe von den Wurzeln der Pflanzen aufgenommen werden. Wer ein kleines Gewächshaus hat, der kann auch da die Erde vorbereiten und alles für das große Wachsen bereit halten.
Bevor der Austrieb bei den Obstbäumen erfolgt, sollten der Formschnitt und die Auslichtung beendet sein. Wer im vergangenen Jahr bemerkte, dass die Stauden blühfaul geworden sind, der sollte sie teilen und die Teile in verbesserte, neue Erde einpflanzen. Die Winterruhe ist beinahe vorbei, ein neues Gartenjahr liegt vor uns. Ein bisschen Gartenarbeit wird uns gut tun. Bei mildem Wetter im Garten arbeiten, das machen wir doch gerne, nicht wahr?
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