Das Geheimnis ayurvedischer Schönheitspflege

von Yvonne Kamenz

So wie der Makrokosmos,
so ist der Mikrokosmos-
so wie das Atom,
so ist das Universum-
so wie der menschliche Geist,
so ist der kosmische Geist.
(Vedische Weisheit)

Was ist das Besondere an ayurvedischer Schönheitspflege für Körper, Geist und Seele? Kann sie uns etwas Neues geben, ein Geheimnis für Jugend, Schönheit und Gesundheit lüften? Die Antwort lautet: Ja, sie kann es! Ayurveda hat einen Schlüssel, der uns das Tor öffnet zum Ursprung des Lebens selbst und damit zur Quelle aller Ordnung, Schönheit und Harmonie in unserem tiefsten Inneren, dem Ursprung des Denkens, Handelns und Empfindens. Die ayurvedische Lehre verbindet uns mit dem Wissen und der Intelligenz, die dem Leben und dem Universum zugrunde liegt.

Ayurveda ist ein jahrtausendealtes Naturheilsystem, dessen geistige Basis die Texte der vedischen Hochkultur, die in Indien beheimatet war, bilden. In einer dieser Schriften, der Charaka Samhita, deren Entstehung über 3000 Jahre zurückreicht, sind viele der Gesundheitsansätze und Behandlungsmethoden, die bis in unsere heutige Zeit angewendet werden, bereits beschrieben. Dieses uralte und universelle Heilwissen des alten Indien gründet sich auf eine ununterbrochenen Tradition, die über die Jahrtausende hinweg von Generation zu Generation überliefert wurde.

Die Neufassung des Ayurveda, die vor gut einem Jahrzehnt eingeleitet wurde, die streng auf der Grundlage der Klassischen Texte basiert und gleichzeitig naturwissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse integriert, gewinnt heute als moderne Ganzheitsmedizin zunehmend weltweit an Bedeutung.

Der Ayurveda, bereits im Wortsinn eine ganzheitliche Lehre – ayus heißt Lebensspanne, veda vollständiges Wissen -, betrachtet den Menschen als untrennbare Einheit von Körper, Geist, Verhalten und Umwelt. Dementsprechend bedeutet Gesundheit und somit Wohlbefinden, dass alle Lebensbereiche im Gleichgewicht und harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Der Schwerpunkt der ayurvedischen Behandlungsmethoden liegt darin, die Balance der körperlichen und seelisch-geistigen Kräfte aufrechtzuerhalten beziehungsweise bestehende Ungleichgewichte wieder ins Lot zu bringen und dadurch die Selbstheilungskräfte des Körpers in Gang zu setzen.

Ein Bereich ist die Massage. Abyhanga ist eine Therapie, die mit der Bewegung von Energie im Körper zu tun hat. Um die Gesundheit zu erhalten und einen Zustand des Gleichgewichts unter den drei Doshas (Körperkonstitutionen) herzustellen, empfiehlt Ayurveda die Massage mit verschiedenen Ölen. Der Ablauf der Massage und die Art des Öls hängen von der individuellen Konstitution ab. Es gibt drei Haupttypen: Vata (Luft), Pitta (Feuer) und Kapha (Erde) und natürlich entsprechende Mischformen daraus.

Bei Zustand gestörten Vatas empfiehlt Ayurveda die Massage mit warmen Sesamöl, um den Körper zu beruhigen und auszugleichen. Indem die Massagegriffe gegen den Verlauf der Körperbehaarung erfolgen, wird das Eindringen des Öls in die Haarfollikel gefördert. Dies ist deswegen angezeigt, da Vata-Menschen eine trockene Haut und geschlossene Follikel haben. Die Massage bei einem Menschen mit einer Pitta-Konstitution sollte mit Sonnenblumen- oder Sandelholzöl erfolgen, da diese Öle kühlende Eigenschaften haben. Bei einer Kapha-Konstitution kann man Kalmuswurzel- oder Maisöl verwenden, oder auch auf Öl verzichten.

(Auszüge aus „Das grosse Ayurveda Heilbuch“)