Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 08/2007
August 2007
Müggelheimer Bote

Inhalt
Kongresszentrum Seddinsee ist verkauft
Müggelturm: Investoren prüfen Kaufvertrag
Spreewiesen wieder in Eigentümerhand
Senioren erobern Schwarzwald und Elsass
Abschied vom "Herrn des Kaniswalls"
Müggelheimer Künstler im Porträt
Probleme mit dem Körpergewicht
Machbarkeitsstudie für Spreebrücke
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Neues aus Treptow-Köpenick
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
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Abschied vom „Herrn des Kaniswalls”

Langjähriger Leiter des Freilandlabors geht in Rente

Nach knapp 16 Jahren Höhen und Tiefen auf dem Weg vom ehemaligen Stasi-Gelände zum grünen Lernort wie wir ihn kennen, ist der langjährige Leiter des Freilandlabors Kaniswall, Dr. Rainer Hartelt, jetzt in Rente gegangen. Er hat seine Arbeit an drei Nachfolger verschiedener Schulen übergeben, will aber selbst noch ehrenamtlich tätig sein.

Um seine Leistungen angemessen zu würdigen und der Öffentlichkeit die neue Teamleitung vorzustellen, veranstaltete das Freilandlabor Kaniswall am 13. Juli eine Feier, zu der mehr als 100 Gäste geladen waren.

Ein selbst zusammengestelltes Programm einiger Mitarbeiter, das vor allem Videos aus der Vergangenheit und Gegenwart beinhaltete, wurde von der Jugend durch Witz und Tanz noch erweitert.

Zu diesem Anlass wurden Themen wie das 15-jährige Jubiläum, der Sturm Kyrill, der 55.555 Besucher sowie der Bau des Freiluftklassenzimmers im Stile eines Amphitheaters, ein geschenk des Rotarierclubs Schloss Köpenick, erneut angesprochen.

Ein Festredner, der den Lernort mit einem Kind verglich, legte Rainer Hartelt nahe, diesen „noch nicht ganz sechzehn jährigen Teenager“ nicht einfach so ohne Vater in die weite Welt zu schicken, sondern ab und zu nach dem Rechten zu sehen. Das versprach Hartelt auch.

Der Kaniswall ist eine Berliner Enklave auf Brandenburger Gebiet. Mitten in den Gosener Wiesen zwischen Gosen und Müggelheim hatte die Staatssicherheit der DDR ein Feier- und Ferienobjekt. Dies fiel nach der Wende dem damaligen Bezirk Köpenick zu, der es für den Biologieunterricht seiner Schulen nutzen wollte. Der promovierte Pädagoge Rainer Hartelt fand im Sommer 1991 über eine ABM-Stelle zum Objekt. Gemeinsam mit vielen, zum Teil ehrenamtlichem, Helfern, hat er den Kaniswall zu dem grünen Lernort gemacht, den wir heute kennen. Rund 5000 Kitakinder, Grund- und Oberschüler kommen jedes Jahr in das Lehrkabinett.

Rechtzeitig zu seinem Ausscheiden hat das Schulamt drei Nachfolger benannt. Die neuen Chefs bekamen symbolisch einen überlebensgroßen Schlüssel zur Pforte des Freilandlabors überreicht. Jasmin Eichstädt