Gestalten der Bibel: David

von Siegfried Menthel

Keine andere Person wird in der Bibel so oft genannt, wie David: Mehr als 1000mal begegnen wir seinem Namen.

Er lebte vor rund 3000 Jahren und war 40 Jahre lang König von Israel (von 1004 bis 965 v.Chr.) Er war nach Saul erst der zweite König, der Israel regierte - und wurde der Bedeutendste. David machte Jerusalem zur Hauptstadt. Er schuf ein Großreich, das allerdings nur bis zu seinem Sohn und Nachfolger Salomo Bestand hatte.

Die verschiedenen Geschichten, die erzählen, auf welchen verschlungenen Wegen David König wurde und wie aufregend sich schließlich seine Nachfolge gestaltete, sind noch heute spannend zu lesen. Sie markieren vermutlich den Beginn der Zeitgeschichtsschreibung in Israel. Wir finden sie aufgezeichnet im 1. Sammelbuch, ab Kapitel 16 bis zum 1. Königsbuch, Kapitel 2.

Darunter sind so bekannte Geschichten wie die von David gegen Goliath oder von Davids Freundschaft mit Jonathan, aber auch eine so heikle Geschichte, wie die von Davids Ehebruch mit Bathseba. Sie zeigt exemplarisch in welch hohem Maße sich die biblischen Autoren der Wahrhaftigkeit verpflichtet fühlten. Auch der berühmte David wird nicht vergoldet, sondern in seiner Menschlichkeit gezeichnet, als der, der wegen einer schönen Frau einen Mord in Auftrag gab. Andererseits wird sein Leben auch nicht auf seine Schuld und sein Versagen reduziert.

In jungen Jahren konnte David so gut Harfe spielen, dass er dem schwermütig gewordenen König Saul vorspielen musste, „dann wurde es Saul leichter und besser.“ Auch als Dichter hat David sich einen Namen gemacht. In den Überschriften von 73 Psalmen wird er als Verfasser genannt.

Schließlich ist darauf hinzuweisen, dass Israel den Messias als einen Nachkommen Davids, als „Sohn Davids” erwartete. Wenn der blinde Bettler 1000 Jahre nach David den vorbeiziehenden Jesus anfleht: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner“, nimmt er genau diese Erwartung auf.

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