5. Jahrgang, Ausgabe 07/99 | |
Juli 1999 | Home | Archiv | Impressum |
Ludwigshöheweg wird zum Modell für Berliner Straßenbau Lösung für ansprechendere Busschleife Wer die Krumme Lake liebt, verzichtet auf Angeln und Baden Odernheim grüßt Müggelheim per Uhr Impressionen vom Angerfest '99 Glücksrad des Wirtschaftskreises war dicht umlagert Einfach himmlisch: Auf zur totalen Sonnenfinsternis nach Süddeutschland
Serie für den Natur- und Gartenfreund Geschichten aus dem Müggelwald © 1999 Müggelheimer Bote Zuletzt aktualisiert am 30.08.99 |
Ludwigshöheweg wird zum Modell für Berliner StraßenbauMüggelheim wird zum Straßenbau-Modell für ganz Berlin. Nach dem Erschließungsbeitragsgesetz - noch aus Kaisers Zeiten - müssen alle Grundstücksbesitzer am Neubau einer Straße finanziell beteiligt werden. Doch am Ludwigshöheweg haben die Eigentümer erstmals Mitspracherecht und können so die anfallenden Kosten reduzieren. Um das Modell berlinweit umsetzen zu können, soll die Gesetzeslage im Abgeordnetenhaus geändert werden.Die Anwohner treten als Auftragsgeber auf und wir als Dienstleister, erklärt Baustadtrat Oliver Scholz das System. Schließlich werden 90 Prozent der Neubaukosten von den 17 Grundstückseigentümern getragen, nur zehn Prozent vom Land. Neu gebaut werden soll ein 500 Meter langer Abschnitt zwischen dem Müggelheimer Damm und der Straße 605. Die Straße hat durch den Bau des Wohnparks Ludwigshöhe enorm gelitten. Außerdem haben wir jetzt ein viel höheres Verkehrsaufkommen, so daß die Straße verbreitert werden soll, erklärt der Sprecher der Eigentümer, Bodo Junge. Weil die Behörde versäumt habe, den Dortmunder Investor VIA zur Kasse zu bitten, würden jetzt die Eigentümer zahlen müssen. Das wollten wir nicht akzeptieren und haben bereits vor drei Jahren angefangen zu rotieren, so Junge. Erst im Nachhinein über die einflatternden hohen Rechnungen zu streiten, wie es in Mahlsdorf und Biesdorf der Fall gewesen sei, wollten die Müggelheimer nicht. Sie wollten im Vorfeld eine eindeutige Rechtslage schaffen. Und erste Erfolge können die Müggelheimer nach einem Treffen mit Scholz und BVV-Mitgliedern im Juni bereits vorweisen. Die ursprünglichen Pläne eines 13 Meter breiten Neubaus mit zwei Bürgersteigen und Parknischen ist vom Tisch. Jetzt soll die Straße nur einen einseitigen Gehweg bekommen und keine Parknischen. Auch ein Radweg wird nicht nötig, da es sich um eine Tempo-30-Zone handelt. Junge: Gar nichts zahlen geht nicht. Aber wir können versuchen, das Optimum herauszuholen. Scholz bescheinigt den Anwohnern eine kontroverse aber sehr sachliche Diskussion. Alle Vorschläge werden jetzt auf nötige Normen und Gesetze überprüfte. Im Juli soll dann das nächste Treffen aller Beteiligten stattfinden, bei dem die geänderten Pläne präsentiert werden. Wir müssen noch in diesem Jahr mit den Arbeiten anfangen, so der Baustadtrat. Für Müggelheim werden diese Runden zu politischen Kernpunkten. Schließlich seien in den kommenden Jahren noch andere Straßenneubauten in dem Ortsteil geplant, so Karl-Georg Maucher, SPD-Bezirksverordneter. Dieses in Müggelheim durchgesetzte Modell soll dann in ganz Berlin praktiziert werden. sip |