Müggelheimer Bote
5. Jahrgang, Ausgabe 06/99  
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Vom Holzfäller zum Oberförster

Großer Andrang bei Baustadtrat Scholz

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Zuletzt aktualisiert am 24.09.1999

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Vom Holzfäller zum Oberförster

Forstamt Friedrichshagen hat einen neuen Chef

Mit einem lausbübischen Grinsen steht er da, als er gesteht, daß nur sein Dickkopf ihn zu seinem Beruf gebracht hat. Denn schon mit sechs Jahren wußte Klaus Pogrzeba, daß er Förster werden will. Allen Unkenrufen von Eltern und Lehrern zum Trotz hat er es mit der nötigen Portion Glück auch geschafft. Seit drei Monaten ist der 40jährige auf der Karriereleiter wieder einen Schritt höher gekommen: er wurde zum Forstamtsleiter Friedrichshagen ernannt, Herr über vier Forstreviere oder andersherum 4000 Hektar Wald - und Nachfolger des pensionierten Helmuth Krüger.

Klaus Pogrzeba, der neue Chaef vom Forstamt Friedrichshagen.

Auch eines der drei Müggelheimer Reviere unterliegt jetzt seiner Führung: die Revierförsterei Köpenick unter Wilfried Langer (zuständig für das Gebiet zwischen Müggelheimer Damm und Odernheimer Straße).
Pogrzeba ist gebürtiger Köpenicker und hat den Beruf von der Pike auf gelernt. Nach der Lehre zum Forstfacharbeiter studierte er Forstwirtschaft in Tharandt. Dort lernte er auch seine Frau Heike kennen. Erst vor elf Jahren kehrten sie nach Berlin zurück. „Das konnte keiner verstehen. Aber mich reizt der Kontrast Wald in der Großstadt ungemein. In welcher anderen Stadt gibt es so etwas?”
Und den Wald will der neue Forstamtsleiter auch so naturbelassen erhalten, wie es geht. Keinen gepflegten Park will er haben und kein „Disneyland”. „Die Menschen sollen nicht von einer Attraktion zur anderen stolpern, höchstens mal über Wurzeln”, schmunzelt er. Klar, daß das Thema Sommerrodelbahn für ihn keines ist. Auch die vom Müggelturm-Betreiber avisierte Seilbahn von der Dahme zum großen Müggelsee lehnt er ab. Über Hundeauslaufgebiete mag er gar nicht erst reden.
Sein Hauptziel ist es, die Urwüchsigkeit des Waldes zu erhalten. Hauptbestand des Waldes wird weiterhin die Kiefer bleiben (80 Prozent), doch sie soll mit immer mehr Laubbäumen unterpflanzt werden um einen Mischwald zu erzeugen.
Die Bewirtschaftung des Erholungswaldes ist nur eine Aufgabe des neuen Forstamtsleiters. So „ganz nebenbei” ist er auch für die Ausbildung der Forstwirte in ganz Berlin zuständig (mit dem Ausbildungsrevier in Rahnsdorf); außerdem untersteht ihm der Technikhof mit allem schwerem Gerät und dem dazugehörigen Fachpersonal, das von Friedrichshagen aus für ganz Berlin gemanagt wird. Und auch für die Arbeitssicherheit und die Holzvermarktung ist der neue Leiter, der aus dem Landesforstamt überwechselte, zuständig.
Für den großen, schlanken Mann sind Beruf und Freizeit eng verwoben. So ist sein liebstes Hobby das Jagdhornblasen. Seit seiner Lehre entlockt er seinem Horn die jagdlichen Töne. Oder er tollt mit seinen Kindern, der 12jährigen Anne und dem sechsjährigen Jonas, im nahen Wald herum. Aber auch zur Jagd geht der Grünrock gerne. Im Herbst wird man ihn wieder häufiger in der Abenddämmerung auf einem Hochsitz im Köpenicker Revier antreffen, denn „es hat reichlich Sauen-Nachwuchs gegeben. Ab September geht es wieder los mit dem Abschuß.” Na dann, waidmannsheil. sip

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