Projekt Rübezahl geht in den Endspurt

Neuplanung liegt im Rathaus aus

von Petra Zoepf

"Es war ein hartes Stück Arbeit und wir haben viel gelernt", fasst Mike Weiss seine Erfahrungen aus den vergangenen vier Jahren zusammen. Jetzt ist der künftige Betreiber der Ferienhausanlage ganz zuversichtlich, dass die Bauvorbereitungen auf dem Rübezahl-Gelände auf der Zielgeraden sind. Noch bis zum 17. Juni liegt der Bebauungsplan im Köpenicker Rathaus öffentlich aus. Mit einem Baustart rechnet er schon im Spätsommer. Acht Millionen Euro lässt sich der Investor, die Müggelseeterrassen Rübezahl GmbH, das Vorhaben kosten.

"In dieser Fassung sind die Einwände aus der ersten Beteiligung der Bürger und öffentlicher Träger zum überwiegenden Teil berücksichtigt, die Sache ist jetzt rund", beurteilt Baustadtrat Rainer Hölmer (SPD) die vorliegenden Unterlagen ganz zufrieden. 148 Bürgerinnen und Bürger hatten sich im Herbst 2009 am Verfahren beteiligt und ihre Bedenken eingereicht. Bei einer Veranstaltung im Rathaus wurde das Bauvorhaben damals sehr kontrovers und emotional diskutiert. Doch nun scheinen sich die Wogen geglättet zu haben und selbst vehemente Gegner wie Lars Dähne und seine Mitstreiter haben sich mit dem Bau der Ferienhaus-Siedlung arrangiert. "Grundsätzlich sind wir nicht glücklich, begrüßen aber die deutlichen Veränderungen an der Planung", so Dähne.

Wir haben für unsere Leser die 131 Seiten umfassenden Unterlagen studiert und die Fakten zusammengestellt. Insgesamt 26 Ferienhäuser in 1,5geschossiger Holzrahmen-Bauweise sollen auf dem fast 32.000 m2 großen Areal errichtet werden. Zwei der Häuser verfügen über eine Wohnfläche von 240 m2 und bieten Platz für bis zu zehn Personen, die anderen haben 148 m2 (max. acht Personen). Jedes Gebäude wird mit einem Saunabereich ausgestattet. 22 Häuser bekommen einen Carport. Außerdem entstehen 28 Autostellplätze, die sowohl den Ferienhausmietern als auch den Gäste des Restaurants zur Verfügung stehen, zwei weitere Plätze sind Lieferfahrzeugen vorbehalten. Eine Nutzung der Häuser zu Dauerwohnzwecken wird vertraglich ausgeschlossen. Die Häuser werden so angeordnet, dass zwei Innenhofbereiche entstehen, dabei bleibt die Sicht auf den Müggelsee soweit wie möglich erhalten. Verwaltung und Rezeption der Ferienhäuser werden in der Gaststätte untergebracht.

Die neue Mehrzweckhalle (Sport, Veranstaltungen, Unterhaltung) hat eine Grundfläche von 225 m2 und die bestehende Eisfläche wird erneuert und erhält eine variable Überdachung. Das Gaststättengebäude und der Biergarten bleiben erhalten. Um trockenen Fußes von einem zum anderen Gemeinschaftsgebäude zu gelangen, werden diese durch überdachte Gänge miteinander verbunden. Östlich der Gaststätte entsteht eine Toilettenanlage für Gäste, Wassersportler und Ausflügler. Auch an die Radler wird gedacht: An neuen 78 Stellplätze können sie ihre "Drahtesel" festmachen.

Der vorhandene und zurzeit gesperrte Spielplatz wird auf 1470 m2 vergrößert und komplett erneuert. Er ist ebenso wie der Weg zum Ufer des Müggelsees und der Uferweg entlang des Sees von jedermann zu nutzen. Mit den Berliner Forsten wurde die Verlegung des Europaradweges R1 vereinbart. Die vorhandenen Waldflächen bleiben erhalten, an den Randgebieten werden 30 neue Bäume gepflanzt. Ein 1,5 Meter hoher Zaun entlang der Grenze zur Köpenicker Bürgerheide soll unsere Freunde, die Wildschweine, von Ausflügen auf die Ferienhausanlage abhalten.

Der Bezirk wird mit dem Investor einen Durchführungsvertrag abschließen, eine Bonitätsprüfung veranlassen und eine Finanzierungsbescheinigung verlangen.

Wer heute schon sehen möchte, wie die Ferienhaussiedlung Rübezahl aussieht, kann sich auf der Internetseite von novasol.de unter Deutschland, Region Berlin, Buchungsdatum 5.12. einen Einblick in das künftige "Urlaubsheim mit fünf Sternen" verschaffen.

Noch bis zum 17. Juni läuft die Bürgerbeiteiligung für dieses Bauvorhabend. Die Unterlagen können im Stadtplanungsamt im Rathaus Köpenick , Raum 132 eingesehen werden (Mo.-Mi. 8-16 Uhr, Do. 8-18 Uhr und Fr. 8-14 Uhr).