Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 5/2010
Mai 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Spreeheim: Kleinod sucht Prinzen
Frühjahrsputz in und um Müggelheim
Ortsgruppe des BVBB unter neuer Leitung
Programm des Angerfestes
Baumfällungen in Spreewiesen
Wasserrettung hat neuen Fachdienstleiter
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Wasserrettung hat neuen Fachdienstleiter

Thomas Scharf übernimmt Amt von Detlev Strecker

Beim Arbeiter Samariterbund (ASB) hat es nach vier Jahren im Bereich Wasserrettung eine Wachablösung gegeben. Ganz neu ist für den „Neuen“ die Aufgabe nicht. Als bisheriger Stellvertreter kennt er diese Abteilung des ASB sehr gut. Petra Zoepf hat für den Müggelheimer Boten mit Thomas Scharf über Freud und Leid, Wünsche und Sorgen eines Ehrenamtlichen gesprochen.

Thomas Scharf arbeitet als Beamter bei der Schutzpolizei. Der 50-Jährige ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder, stammt aus Prenzlauer Berg und wohnt jetzt in Weißensee. Nachdem er seine Karriere als Leistungsschwimmer 1973 beendete, suchte er eine neue Herausforderung, die mit Wasser zu tun hatte und heuerte beim Deutschen Roten Kreuz (DDR) an. Seit 1991 ist der Polizeibeamte ehrenamtlich beim ASB tätig – natürlich hatte sein Aufgabengebiet wieder im und am Wasser.

Müggelheimer Bote: Herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum Fachdienstleister Wasserrettung. Wird es grundlegende Veränderungen geben?

Thomas Scharf: Da ich in den vergangenen vier Jahren bereits in die Entscheidungen mit eingebunden war, wird die Arbeit fortgeführt. Es ist nicht auszuschließen, dass sich im Laufe der Zeit Neuerungen ergeben. Unsere Hauptaufgabe wird nach wie vor darin bestehen, im und am Wasser Hilfe zu leisten, Regatten rettungstechnisch abzusichern und wenn notwendig, die Sportler und Badenden zur Ordnung zu rufen.

Wir haben bereits seit Anfang April an den Wochenenden die Stationen Rahnsdorf (Müggelhort), Große Krampe, Zeuthener See, Krossinsee, Seddinsee und Seddinwall besetzt. Jetzt ab Anfang Mai werden unsere Leute auch am Kleinen Müggelsee, der Badestelle Schmöckwitz und Kamerun ihren Dienst aufnehmen.

MüBo: Sind alle Bauarbeiten an den neuerrichteten Stationen und Rettungstürmen abgeschlossen?

Scharf: Wir sind ganz zufrieden, die Neubauten in Rahnsdorf, Schmöckwitz und am Kleinen Müggelsee sind fertig gestellt und die Wasserretter können dort unter guten Bedingungen von oftmals Freitagabend bis Sonntagabend ihren Dienst verrichten. Lediglich an der Station Teppich wird noch gearbeitet. Im Juli sollen die Bauarbeiten dort abgeschlossen sein. Für alle Baumaßnahmen wurden etwa 2,8 Millionen Euro ausgegeben. Das Geld stammte aus Lotto-Mitteln. Die Steganlagen haben durch den starken Eisgang des Winters sehr gelitten und werden derzeit repariert. Glücklicherweise übernimmt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport den Hauptteil der Reparatur- und Instandsetzungskosten.

MüBo: Durch Vandalismus wurden in den zurückliegenden Jahren immer wieder Schäden an den Gebäuden verursacht. Wie sah es 2009 aus?

Scharf: Nach wie vor sind Graffiti ein Problem. Die Standorte Große Krampe, Kleiner Müggelsee und Schmöckwitz sind besonders betroffen. Zu Sachbeschädigungen kommt es verstärkt an der Station Kamerun. Dort kontrolliert die Polizei bereits häufiger als andern Orts. Wir werden uns um noch mehr Präsenz kümmern. Gut 10.000 Euro hat uns die Beseitigung der Schäden gekostet, wobei wir die Graffiti aus Geldmangel nicht mehr alle beseitigen lassen können. Das Geld fehlt uns dann, um beispielsweise unsere Fahrzeuge flott zu machen. Auch Neuanschaffungen müssen hinausgeschoben werden.

MüBo: Wie groß ist der Fuhrpark der ASB-Wasserrettung im Südosten Berlins?

Scharf: Zur Zeit haben wir einen Rettungswagen, einen Kleinbus, einen Jeep, einen Kleintransporter und 24 Boote. Toi, toi, toi – alle Fahrzeuge und Boote sind einsatzfähig.

MüBo: Sie und alle anderen Wasserretter arbeiten ehrenamtlich. Finden sich genügend Mitstreiter für die Sicherstellung der Aufgaben?

Scharf: Augenblicklich sind wir mit der Situation ganz zufrieden. Wir haben genügend Leute, um jedes Wochenende mit 100 bis 120 Wasserrettern an den Stationen die Dienste abzudecken, ohne dem einen oder anderen Dauerdienste zumuten zu müssen. Menschen die Interesse am Wassersport haben sind jederzeit Willkommen.

MüBo: Wie sieht die Altersstruktur aus?

Scharf: Die Gruppe der 16- bis 30-Jährigen ist am stärksten vertreten, die ältesten sind 60. Das Verhältnis zwischen Frauen und Männer ist ausgeglichen.

MüBo: Was wünschen Sie sich für Ihre Amtszeit?

Scharf (lacht): Ich bin Realist und deshalb wäre ich schon ganz glücklich, wenn die Vandalismusschäden weniger würden, das Interesse an unserer Arbeit sich steigert und den Ehrenamtlichen im Dienst mehr Respekt entgegen gebracht wird. Vielen ist immer noch nicht bewusst, dass wir alle kein Geld bekommen, für das was, wir für die Allgemeinheit leisten.

MüBo: Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg.


Am 29. Mai 2010 ab 11 Uhr feiert der ASB an der Rettungsstation Rahnsdorf (Müggelhort) anlässlich der Fertigstellung der Rettungsstationen und Rettungstürme ein großes Fest.