Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 5/2010
Mai 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Spreeheim: Kleinod sucht Prinzen
Frühjahrsputz in und um Müggelheim
Ortsgruppe des BVBB unter neuer Leitung
Programm des Angerfestes
Baumfällungen in Spreewiesen
Wasserrettung hat neuen Fachdienstleiter
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Frühjahrsputz in und um Müggelheim

2 Container und viele Säcke voller Müll plus haufenweise Schrott

von Simone Jacobius

Mit Schubkarre und Rechen bewaffnet ziehen Brigitte und Peter Herzberg die Straße nach Schönhorst hinunter. Einmal sind sie schon von ihrem Kleingarten in der Siedlung bis zur Buswendeschleife Odernheimer Straße gelaufen. Dort haben sie ihren Müll entsorgt, nun sammeln sie noch einmal „rückwärts“. Die beiden haben sich an der diesjährigen Waldputzaktion am 17. April beteiligt.

Vater und Tochter Fuhrmann beim Frühjahrsputz am Spielplatz.

Gut 70 Müggelheimer nahmen an der 6. Waldputzaktion des Müggelheimer Boten teil. Unterstützt wurde sie wieder tatkräftig von der Freiwilligen Feuerwehr, die alleine mit 20 Leuten anrückte. Zwei Container wurden vom Naturschutz- und Grünflächenamt des Bezirksamtes zur Verfügung gestellt. Und auch die Revierförstereien unterstützten die Aktion mit Müllsäcken und deren Abtransport.

Jung und alt beteiligten sich am Waldputz. Mit Arbeitshandschuhen und Müllsäcken bewaffnet krochen sie ins Unterholz, nahmen Müllgruben aus und reinigten Buddelkiste und Co. Zwei 3-Kubikmeter-Container wurden voll. Hinzu kamen etwa 30-40 Müllsäcke und Schrott, der separat gelagert wurde.

Einen besonderen Fund machte Lars Görisch an der Badestelle Große Krampe. Der junge Mann fand eine Damen-Lederhandtasche im Unterholz. Durch verschiedene Karten konnte die Eigentümerin informiert werden. Der Frau wurde die Tasche am Ostersamstag in Erkner aus dem Auto gestohlen. Erst beim Einkaufen bemerkte sie den Verlust. EC-Karte, Geld, Fotoapparat, Schlüssel und Handy sind weg, der Rest hat sich nunmehr wieder angefunden. Die Besitzerin war glücklich, als sie ihre Tasche wieder in Empfang nehmen konnte.

Große Augen machte auch Familie Belitz, die auf der Spielplatz-Wiese an der Odernheimer Straße putzte: Ein gefülltes Osterkörbchen fand sich dort an. Das muss der Osterhase wohl zu gut versteckt haben. Zwei junge Männer entdeckten ein Baumhaus im Unterholz, darunter eine Müllhalde. „Gefahr im Verzug“, meldeten sie, das kunstvolle Gebilde sei nicht verkehrssicher. Die Feuerwehr, die zur Ansicht eilte, war der gleichen Meinung und wollte sich des Problems annehmen.

Lohn nach getaner Arbeit: Die Aktiven laben sich bei herrlichem Sonnenschein im Restaurant Neu-Helgoland. Fotos: Jacobius

Am meisten wurde im Wald bei der Siedlung Schönhorst gefunden. Heinz-Georg Bruse hatte die alte Mülldeponie durch Zufall entdeckt und sie uns kurz vor dem Waldputz gezeigt. Hier wurde die Feuerwehr in einer konzertierten Aktion eingesetzt. „Alle Mann Handschuhe an und aufpassen mit unbekannten Flüssigkeiten und Scherben“, appellierte Jugendwehrleiter Mario Furchheim im Vorfeld. Und dann legten sie los, die kleinen Jugendfeuerwehrkameraden genauso wie die Aktiven und die aus der Ehrenabteilung. Unzählige Müllsäcke wurden gefüllt und Schrott gesammelt. „Die Müllkippe muss aus den 60er-Jahren etwa stammen“, vermuteten alle. Ein Wunder, dass sie vorher noch nicht entdeckt worden ist.

Nach zwei Stunden war genug geputzt, die abgesprochenen Stellen waren sauber. Zu einem kleinen Imbiss ging es dann ins Restaurant Neu-Helgoland. Inhaberin Dagmar Tabbert hatte sich großzügiger Weise wieder dazu bereit erklärt. Kartoffelsuppe, knuspriges Baguette und Getränke gab es diesmal bei herrlichem Sonnenschein im Biergarten.

Das Fazit: Müggelheim ist jetzt wieder ein bisschen sauberer. Wenngleich es eher dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein ähnelt. Vielen Dank jedenfalls an alle, die die Aktion unterstützt haben, aktiv beim Sammeln oder mit Sachleistungen, wie Bezirksamt, Forsten oder das Restaurant Neu-Helgoland.