Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 2/2010
Februar 2010
Müggelheimer Bote

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Müggelheim hat Potenzial
Müggelheim - ein Winterparadies
Zwischen Rodelspaß und Schnee schippen
1. Weihnachtsbaumfeuer übertraf alle Erwartungen
Freiwillige Feuerwehr zieht Bilanz
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Gedanken aus Müggelheim

von Rosemaarie Grau


Unser schönes Müggelheim, von Wald und Wasser umgeben, keine Industrie, Natur pur. Ein Idyll, ja, wenn der Flughafen nicht wäre.

Es ist nicht nur der Lärm, der uns belästigt. Heimtückischer sind die Umweltgifte, die auf unser Gebiet niedergehen. Man hört sie nicht und sieht sie nicht, man erkennt sie an den Folgen.

Welche Umweltbelastung auf uns zukommt, wurde bei der Auslegung zum Planfeststellungsverfahren in Band M, Kapitel 10.1, Tabelle 1.5-1 veröffentlicht.

Die aufgeführten Werte sind im Untersuchungsraum auf und um den BBI bis zu einer Höhe von etwa 300 Meter im Umkreis von zehn Kilometer ermittelt worden.

Nach Tabelle 1.5-1 werden im Untersuchungsraum durch Flugverkehr und Probelauf pro Jahr 169.604 t Kerosin verbrannt. Beim Verbrennen von 1 t Kerosin entstehen 3,15 t CO2 (Kohlendioxid), weil sich der Kohlenstoff des Kerosins mit dem Sauerstoff der Luft verbindet. Es entstehen also aus 169.604 t Kerosin 534.253 t CO2 beziehungsweise 27. 199 800 m3 CO2.

CO2 ist ein Treibhausgas. Bei solchem Ausstoß wird es zur lokalen Klimaänderung kommen. Die Lebensdauer von CO2 beträgt mehrere Jahre.

Köpenick, die grüne Lunge Berlins, als Frischluftreservat und zur Kühlung der überhitzten Großstadt, verliert diese Funktion.

Pro Jahr werden durch den Flugverkehr und Probelauf im Untersuchungsraum auch 1586 t CO (Kohlenmonoxid) erzeugt, das sind 1 267 280 m3. CO ist stark giftig, die Lebensdauer beträgt etwa 40 Tage. Ebenso entstehen beim Verbrennen von Kerosin Stickoxide. Diese sind sehr aggressiv und giftig.

Die Umweltchemiker gehen davon aus, dass sich etwa die Hälfte der Stickoxide in Salpetersäure (HNO3) umsetzen.

Laut Tabelle entstehen im Untersuchungsraum pro Jahr 1806 t Stickoxide, davon 50 Prozent ergeben 1237 t Salpetersäure. Diese Säure fällt als saurer Regen in der Umgebung nieder.

Im Kerosin ist auch Schwefel enthalten, der zu Schwefeldioxid (SO2) verbrennt. Die Umweltchemiker haben festgestellt, dass sich etwa 60 Prozent des SO2 zu Schwefelsäure (H2SO4) umsetzt.

Daraus ergeben sich 155,9 t Schwefelsäure, die ebenfalls als saurer Regen im Untersuchungsraum niederfallen.

Neben den genannten Komponenten werden beim Verbrennen von Kerosin noch beträchtliche Mengen Kohlenwasserstoffe freigesetzt, deren toxische Wirkungen noch gar nicht erforscht sind.

All die hier genannten Fakten hinsichtlich der Auswirkungen, verursacht durch den BBI, konnten von Vertretern der Holding weder relativiert noch widerlegt werden.

Unser schönes Müggelheim – durch den sauren Regen und die Umweltgifte werden die Bäume versauern, Wälder, Biotope und alle Pflanzen werden geschädigt. Auch die Gewässer werden durch den sauren Regen in Mitleidenschaft gezogen. Wenn die Natur so stark beeinträchtigt wird, welche gesundheitlichen Folgen sind dann bei den betroffenen Anwohnern zu erwarten?

Die gesamten Schädigungen treffen alle, ob Eigentümer, Mieter oder Wochenendler. Auch die Gleichgültigen und Uninteressierten werden die Folgen spüren, denn die ausgewiesenen Werte sind nicht einmalig, sondern stetig Jahr für Jahr.