Ärger um geplante Spreequerung
Geld für Machbarkeitsstudie beantragt
Die Wogen schlagen hoch, wenn es um das Thema „Brücke über die Müggelspree“ geht. Seit fast zwei Jahren erhitzen sich die Gemüter diesseits und jenseits über den Vorschlag der SPD, eine Querung zwischen dem Rahnsdorfer Fischerdorf und den Müggelheimer Wiesen zu errichten. Gerade stand das Thema wieder auf der Tagesordnung im Stadtplanungsausschuss. „Durch die Bevölkerung geht ein Riss“, urteilt Rainer Hölmer, Baustadtrat von Treptow-Köpenick. Die Fronten scheinen verhärtet. Eine Brücke ist wichtig für die touristische Entwicklung, verbindet die beiden Ortsteile und ist ein lang gehegter Wunsch der Bewohner – argumentieren die Befürworter. Das Bauwerk passt nicht in die Umgebung, eine Verbindung ist durch die Fähre gegeben, die Besucher bleiben weg – halten die Gegner dagegen. Eine Machbarkeitsstudie soll Klarheit bringen.
„Wir haben jetzt einen Antrag auf Gelder für eine Studie aus Efre-Mitteln (EU-Fördergelder) gestellt“, berichtet der Dezernent. Anfang Juli rechnet er mit der Entscheidung, ob die benötigten 50.000 Euro bereit gestellt werden. Das vor einem Jahr gestellte Gesuch war abgelehnt worden, „weil der Etat für Gemeinschaftsaufgaben dafür nicht ausreichte“, so Hölmer. Dieses Jahr habe der Bezirk nochmals einen Antrag gestellt. Der Baustadtrat hofft nun, dass aus einem der Töpfe Geld kommt.
Eine Machbarkeitsstudie sei besonders in diesem Fall sehr wichtig, weil darin die Baukosten, die Untergrundbeschaffenheit und die Spannweite sowie die rechtlichen Auswirkungen untersucht würden, so Udo Franzke, Vorsitzender des Stadtplanungs- und Verkehrsausschusses. Da es sich bei der Müggelspree um eine Bundeswasserstraße handle, „muss die Brücke über dem Wasserspiegel fast fünf Meter hoch sein“, umreißt er eine der Voraussetzungen. Zudem müsse sie barrierefrei gebaut werden. „Das Landesdenkmalamt ist gegen den Brückenbau“, weiß Franzke, denn schließlich stehe das Fischerdorf unter Denkmalschutz. Petra Zoepf
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