Gedanken aus Müggelheim
von
Simone Jacobius
Wieder einmal haben wir Menschen einen Denkzettel verpasst bekommen. Kyrill hat uns gezeigt, wer der wirkliche Herr über Leben und Tod ist. Auch wenn wir Menschen versuchen, alles zu bezwingen, alles unter unsere Herrschaft zu bringen und die Regie zu übernehmen – es gelingt uns doch nicht ganz. Es gibt Mächte, die stärker sind als wir. Und dazu gehört die Natur.
Wetterkapriolen unterschiedlichster Arte zeigen immer wieder, wo wir Menschen an unsere Grenzen stoßen. Die Natur zeigt uns, was eine Harke ist. Seien es verheerende Stürme, Hochwasser, Schneemassen, Sturmfluten oder extreme Trockenheit – im Endeffekt ist die Natur der Sieger. Wir Menschen können uns bis zu einem gewissen Grad verteidigen, können Deiche bauen gegen Hochwasser, Staudämme gegen Trockenheit, feste Bauten gegen Stürme und Regen errichten. Doch wir können nicht unser ganzes Umfeld schützen, nicht die Wälder, Straßen, Felder, können uns nicht auf ewig in einem Glaskasten verschanzen. Das Leben geht trotz aller Wetterunbilden weiter, und da lauert dann die Gefahr.
Ich will jetzt nicht überzeichnen, ich will nicht, dass alle in Panik geraten und sich in ihre Schlupflöcher verziehen. Um Gottes Willen, nein!
Aber ich will, dass jeder erkennt, dass wir Menschen nicht Herrscher über die Welt sind. Auch wenn wir uns noch so bemühen und sie immer weiter kaputt machen, wird die Natur dennoch stärker als wir Menschen sein. Und: Sie holt zum Gegenschlag aus! Dessen dürfen wir uns gewiss sein. Klimawandel ist schon nicht mehr nur ein hohles Wort. Er ist blanke Tatsache. Prognosen der Wetterexperten gehen davon aus, dass die Temperaturen in diesem Jahrhundert um bis zu 4 Grad Celsius im Durchschnitt ansteigen werden. Und auch davon, dass es immer mehr heftige Stürme wie Kyrill geben wird, die vor allem Deutschland und Dänemark stark treffen werden.
Das heißt auch, wir werden immer mehr auf die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr angewiesen sein, die uns in diesen Fällen immer mit ihrer Hilfe zur Seite steht. In diesem Zusammenhang möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei den Kameraden für ihren Einsatz in der Sturmnacht bedanken, dafür, dass sie sich in Gefahr gebracht haben, während die meisten anderen sicher in ihren vier Wänden saßen. Ich denke, ihre Arbeit ist nicht hoch genug anzurechnen – und nicht nur in solchen Ausnahmesituationen.
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