Arbeitgeber in Müggelheim (V):
Zwölf fleißige Hände im Dienste des Grüns
Raritäten und kompetente Beratung im Pflanzenmarkt Müggelheim
Von Petra Zoepf
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Floristin Jana Hanschke hat ein Geschick für schöne Sträuße. Fotos: Zoepf |
Eine kräftige Schnittbewegung mit der rechten Hand: Mit diesem Griff würde Karsten Knobloch bei „Was bin ich?“ auf seinen Beruf hinweisen. „Das ist typisch für jemanden, der viel mit Pflanzen zu tun hat“, sagt der 40-Jährige. Eine gute Schere sei schließlich der beste Freund eines jeden Gärtners, dicht gefolgt von organischem Dünger. Zudem lässt sein wettergegerbtes Gesicht keinen Zweifel daran, dass er seinen Beruf überwiegend im Freien ausübt. Seit März 2002 betreibt der Diplom-Gartenbau-Ingenieur den Pflanzenmarkt Müggelheim, die ehemalige Pflanzendomäne. Zusammen mit drei Floristinnen, einem Baumschulen- und Landschaftsgärtner und einer Auszubildenden kümmert er sich um alles was grünt und blüht. „Unsere Frau Schönemann ist Ende vergangenen Jahres in Rente gegangen“, ergänzt er bedauernd. Sie sei die einzige der Domäne-Mitarbeiter gewesen, die in seinem Betrieb weiter gearbeitet habe.
Pflanzen und Floristik sind die Schwerpunkte des Müggelheimer Fachmarktes. „Wir führen auch Dünger, Erde und Pflanzenschutzmittel, Gartengeräte haben wir allerdings nicht“, erläutert Knobloch die Zusammensetzung des Sortiments. Zu seinen Steckenpferden zählen die Rosen. „Wir haben uns auf Sorten spezialisiert, die sonst nur schwer zu bekommen sind“, so Knobloch. Mit leuchtenden Augen nennt er Namen wie „Graham Thomas“, „David Austin“ und „Leonardo Da Vinci“. Sie und ihre Artgenossen haben ihren Platz draußen auf dem Freigelände. In ihrer Nachbarschaft stehen die Stauden, darunter auch seltene Exemplare wie „Roter Sonnenhut (Echniacea)“. „Wir legen bei all unseren Pflanzen großen Wert auf Qualität“, erklärt der Diplom-Gärtner. Das gelte auch für die Saisonware. Als Vorboten des Herbstes leuchten bereits verschiedene Heidearten auf den Verkaufstischen.
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Rosenliebhaber: Chef Karsten Knobloch. |
Im hinteren Bereich des insgesamt 7200 Quadratmeter großen Areals am Müggelheimer Damm 244-252 haben Ziersträucher, Obstbäume, Laubbäume und immergrüne Gewächse ihr vorübergehendes Zuhause. Dieser Bereich, in der Fachsprache auch Baumschule genannte, ist die zweite Leidenschaft des Chefs. Stolz weist Karsten Knobloch auf die Hänge- und Kugelformen einzelner Pflanzen hin: „Das sind echte Raritäten.“
Die Floristik überlasse er den Frauen, die haben beim Binden der Sträuße einfach das bessere Händchen, meint der Fachmann. Eine von ihnen ist Jana Hanschke. Die 26-Jährige arbeitet seit drei Jahren in Müggelheim und findet es toll, ihre ganze Kreativität und Fantasie bei Hochzeitsdekorationen und Brautsträußen ausleben zu können. Frau Hanschke hat bereits ihre Lehre bei Karsten Knobloch absolviert, „in der Bohnsdorfer Filiale“, wie sie sagt, der ersten der beiden Betriebe, die Familie Knobloch seit 1991 führt.
„Ich kann mir keinen besseren Beruf vorstellen“, schwärmt auch Nicole Laaser. Sie macht eine Floristen-Ausbildung und kommt jetzt ins dritte Lehrjahr. Die 18jährige Grünauerin arbeitet erst seit gut einem Jahr im Pflanzenmarkt und freut sich, dort ihre Lehre beenden zu können. Den Wechsel nach Müggelheim habe sie nie bereut, die Atmosphäre sei prima und zudem „lerne ich hier unendlich viel“ sprudelt die dunkelhaarige junge Frau los. Und das, was sie bislang alles gelernt hat, will sie bald bei einem Wettbewerb zeigen und ihr Können unter Beweis stellen. Ihr Traum: Irgend wann einmal ein eigener Blumenladen.
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