Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 9/2005
September 2005
Müggelheimer Bote

Inhalt
Soll Lenin wieder auferstehen?
Kultur-Wochenende: Von Klassik bis Hardrock
40 Jahre Müggelheim II
Alles neu macht die Wahl?
Fast das ganze Leben in Müggelheim
Arbeitgeber: Zwölf fleißige Hände im Dienste des Grüns
Viel Engagement zum "Tag des sozialen Engagements"
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Leserbrief
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheim im Internet
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Müggelheimer Bote
 

40 Jahre Müggelheim II

Kleingartenanlage feierte Geburtstag mit einem großen Fest

von Klaus Krumnow

13. August 2005. Für rund 90 Familien und ihre Gäste, darunter der Vorsitzende des Bezirksverbandes der Gartenfreunde Köpenick e.V., Gartenfreund Weideling, ein Grund zum Feiern. Denn vor 40 Jahren begann auf einem nicht bestellten Acker in Müggelheim die Geschichte der Kleingartenanlage Müggelheim II.

Das Duo „Ungebremst” sorgte für ausgelassene Stimmung. Foto: Krumnow

Auf etwa 300 Quadratmetern sollte nun das Kleingärtnerleben beginnen. Die Neulaubenpieper musste aber erst einmal zu Hacke, Schaufel und Spaten greifen, um Unrat zu beseitigen, Unkraut auszureißen, wild gewachsene Büsche auszugraben und Flächen zu ebnen. Es wurde gewerkelt, gehämmert, gesägt, gemauert und manchmal auch ein, zwei Bier mit den Nachbarn getrunken (kommt auch heute noch vor...).

Viel schwieriger gestaltete sich hingegen der zweite Teil des Aufbaus, die Materialbeschaffung für den Bau der Lauben. Handwerkliches Geschick, der Geldbeutel oder Beziehungen bestimmten die Bauart der zukünftigen Laube. Und wer Glück hatte, erstand einen Fertigbungalow.

Mit der Parzellierung wurde auch das Gelände in Gemeinschaftsarbeit eingezäunt. Gemeinschaftsarbeit war übrigens nicht nur bei der Entstehung der Anlage gefragt. Über die gesamten 40 Jahre war gemeinsames Handeln im Interesse der Anlage wichtig. Die Arbeit ging gemeinsam leichter von der Hand und kennengelernt hat man sich dabei auch. So wurden die Arbeiten zum Zaun-, Wasser- und Elektrobau gemeinsam erledigt. 1966 ging die Anlage an das Wassernetz. Da Wasser bekanntlich nicht nur zum Waschen da ist, sondern auch beim Mauern und Gießen gebraucht wird, wurde, bis die Rohre verlegt waren, das Wasser mit einem 120 Meter langen Schlaucht vom Hydranten herangeschafft. Jeder nahm sich Wasser wann und wieviel er brauchte. Manch Gartenfreund wird angesichts der jetzt zu zahlenden Wasserpreise mit Wehmut daran zurückdenken.

Zwischenzeitlich wuchsen die Bungalows und in den Gärten wurden die ersten Beete angelegt. Obstbäume, Sträucher und (leider) auch Tannen, sowie Koniferen gepflanzt, die inzwischen stattliche Höhen erreicht haben.

Wenn in Müggelheim die Sonne unterging, saßen die Kleingärtner im Dunkeln und manche schauten neidisch auf die umliegenden Eigenheimer, die abends ihre Lampen und Fernseher in Betrieb setzten. Im Frühjahr 1968 ging es dann endlich mit dem Elektrobau los und im Juli 1970 konnte verkündet werden: „Es werde Licht in Müggelheim II”.

So wuchsen die Bungalows und mit ihnen viele Freundschaften, die gepflegt wurden und bis zum heutigen Tage halten. Wir haben uns auf dem ehemaligen Acker ein kleines Paradies geschaffen, in dem wir uns wohl fühlen (auch noch nach den diesjährigen Wildschweinattacken) und auf das wir mit Recht stolz sein können.

Der Landesverband Berlin und der Bezirksvorstand Köpenick nahmen das Jubiläum zum Anlass, die guten Leistungen und das vorbildliche Engagement der Mitglieder der Kleingartenanlage jeweils mit einer Urkunde zu würdigen, die uns vom Ehrengast unser Veranstaltung überreicht wurde. Für ihre vorbildliche und langjährige Arbeit in der Kleingartenanlage wurden mit der Ehrennadel des Landesverbandes in Silber die Gartenfreundinnen Erika Pechmann und Christa Günther, sowie die Gartenfreunde Wolfgang Bach und Eberhard Enderlein ausgezeichnet.

Mit einem Kinderfest, einem eigens auf das Jubiläum ausgerichteten Programm des Duos „Ungebremst” und einer ausgelassenen Feier (für Essen und Getränke war ausreichend gesorgt) ging ein herrlicher Tag zu Ende, der bei allen Beteiligten in guter Erinnerung bleiben wird.