Fünf festlich-fetzige Tage sind zu Ende
Kirchenjubiläum fand regen Zuspruch
Dem Jubiläum wollte man sich von außen nähern -
deswegen die Perspektive Außenansicht. Gemeint ist der 200.
Weihetag unserer Müggelheimer Dorfkirche. Mit einer Ausstellung,
die einzig und allein die „alte Dame” als Motiv hatte,
wurde die Jubiläumswoche feierlich eröffnet.
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Pfarrer Menthel im Kreise der jungen Künstler anlässlich der Ausstellungseröffnung. Foto: Jacobius
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So voll war es selten zu einer Vernissage im Dorfklub, wie am 16.
Juni. Alle Künstler waren gekommen - an die 25. Gemeinsam
mit ihren Angehörigen und anderen Neugierigen brachten Sie
den großen Saal des Dorfklubs fast zum Platzen. Mit einem
Konzert der besonderen Art wurde die Ausstellung dann eröffnet.
Solo-Interpreten der Müggelheimer Grundschule zeigten, was
sie bereits alles können. Geige, Gitarren, Klavier und Gesang
kamen dabei zum Einsatz. Doch Höhepunkt war eindeutig Jule
Rosner, deren Hände nur so über den Flügel zu fliegen
schienen. Entsprechend groß war dann auch der Applaus für
die junge Pianistin, die schon mehrere Jugendpreise gewonnen hat.
Die Kunstwerke reichten vom Ölgemälde über Aquarelle
bis zum Surrealen, von der Froschperspektive bis zur Vogelperspektive
- für jeden Geschmack war eigentlich etwas dabei. Die 20 Kinder-Kunstwerke
wurde von einer Jury aus den Arbeiten von vier Klassen ausgewählt.
Die Schulleiterin Ute Samper, die beiden Kunstlehrer und der Künstler
und Organisator der Ausstellung, Peter Augustinski unterwarfen
die Werke ihrem kritischen Blick.
Bei leckeren Schnittchen und einem Prosecco ließ man den Jubiläums-Eröffnungsabend
gemütlich ausklingen.
Am nächsten Tag ging es dann lautstärker zu. Die Gruppe „Streetlam” gab
in der Kirche ein Rockkonzert. Zwar war es gut besucht, aber es hätte noch
voller sein können. Nach anfänglicher Zurückhaltung standen die
Besucher dann auch aus den Kirchenbänken auf und akzeptierten das rockige
Konzert in seinem ungewöhnlichen Rahmen. Ältere Besucher, die vor allem
wegen der schönen Dia-Show von Stefan Galler, „Äthiopische Streiflichter”,
gekommen waren, ließen die harten und vor allem lauten Klänge tapfer über
sich ergehen.
„200 Jahre Dorfkirche Müggelheim” war Thema des Festvortrags von Dr.
Herbert Pieper. Musikalisch umrahmt und unterteilt von Holger Höring an
der Orgel. In einer gut besuchten Kirche sprach Herbert Pieper knapp anderthalb
Stunden lang über die Geschichte der Kirche und deren Gemeinde. Ein Vortrag,
der Geist und Psyche gleichermaßen ansprach. Über unsere Dorfkirche
wird im September im Müggelheimer Boten näheres zu lesen sein - natürlich
von Dr. Pieper.
Am Samstag gab es dann viel Action für die Kleinen. Nach einem tollen Puppentheaterspiel
in der Kirche ging es auf dem Anger und im Dorfklub weiter. Einige Mütter
der Gemeinde hatten sich vielseitige Spiele ausgedacht, es gab ein Kuchenbuffet,
eine Hellseherin orakelte anhand von Gummibärchen, es wurde gebastelt und
gespielt. Verschiedene Spielgeräte waren aufgebaut, es wurde auf Büchsen
geworfen und am Popcorn-Automaten genascht. Höhepunkt war dann das Aufsteigen
von 200 Luftballons (mit der Flugsicherung abgesprochen) - das durch die hohen
Angerbäume allerdings etwas erschwert wurde.
Abends wurde es dann mit einem großartigen Konzert in der Dorfkirche wieder
festlicher. Die Müggelheimer Kantorei sang, mit Unterstützung der Laurentius-Kantorei,
unter der Leitung von Organist Holger Höring. Nach nur etwa fünf gemeinsamen
Proben ein „spitzenmäßiges Konzert”, wie es die Zuhörer
ausdrückten. Als Solisten sorgten eine Sopranistin und ein Bass für
Beifallstürme in der vollen Kirche. Anschließend wurde mit den Musikern
und allen, die wollten im Dorfklub gegessen - ein netter, geselliger Abend.
Mit einem Festgottesdienst von Generalsuperintendent Passauer in einem gut besuchten
Gotteshaus gingen die festlichen Jubiläumstage zuende. Auch die Vertreter
der Müggelheimer Partnergemeinden (Rottevalle, Erndtebrück, Oromo und
Odernheim) überbrachten Grußworte und Geschenke. sip
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