Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 3/2003
März 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Eltern von Schulanfängern sind besorgt
Ein Bekenntnis zum Frieden
Klootscheeten - ein holländischer Freizeitspaß erobert Müggelheim
Aufstieg und Fall der ehemaligen Gaststätte Krampenburg
Superstar Willi ohne Konkurrenz
Schönefeld: Entscheidung zur Privatisierung immer noch offen
Sportlergrößen: Radrennfahrer "Hanne" Weihe
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Müggeclub
Kleinanzeigen
Heimatverein
Aus der BVV
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2003
Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Ingrid Zweiniger


Sein oder Nichtsein - Krieg oder Frieden. Diese Gedanken lassen mich nicht mehr zur Ruhe kommen. Werden es wenige Menschen unserer Erde schaffen, einen 3. Weltkrieg auszulösen?

Mich verfolgen diese Gedanken an den Krieg. Ich versuche meine eigenen Erinnerungen die ich an den erlebten Krieg habe, mit den heutigen Gedanken zu verarbeiten,

Diese Erinnerungen sind nur noch halbwach in mir und es sind Erinnerungen, die für mich als Kind nicht absolut grausam waren.

Ich hatte meine Mutter an meiner Seite und ich denke aus heutiger Sicht, dass sie uns Kindern das gegeben hat, was die Grausamkeit des Krieges uns genommen hat. Sie war das Schutzschild für mich und meine Brüder in den dunklen Tagen des Krieges.

Seit Ende dieses von mir erlebten Krieges gab es viele Kriege auf unserer Erde. Ich habe sie wahrgenommen, aber ich haben sie nicht an mich herangelassen. Sie waren weit weg. Ich empfand die Grausamkeit für Mensch und Natur, aber alles andere habe ich wenig hinterfragt.

Auch dieser Krieg, der im Gespräch ist, ist weit weg. Aber was sind im heutigen Zeitalter Entfernungen. Wir sind alle gut informiert und es kann sich jeder für sich seine Gedanken machen und etwas tun.

Am 15. Februar haben die Menschen auf der ganzen Welt kundgetan, was sie von diesem Krieg halten. Aber leider ist es so, dass einzelne Menschen, nennen wir sie die Regierenden, bestimmen, wo es lang zu gehen hat auf unserer Erde.

„No war - No oil” (Kein Krieg - kein Öl), konnte man auf vielen Transparenten lesen. Und das ist der Knackpunkt, die Gier nach Profit und Macht. Deshalb ist für mich unverständlich, dass in unserem Zeitalter ein Krieg das einzige Mittel sein soll, ein diktatorisches Regime auszuschalten. Grausames Handeln kann nicht mit Grausamkeit geahndet werden. Wir sind dabei, unsere Menschenwürde aufzugeben, wenn wir dem Streben nach Profit und Macht den Vorrang in unserem Leben geben. Und da dieses Phänomen zu einem beherrschenden Teil unseres Lebens zu werden droht, ist es an der Zeit, darüber nachzudenken.

Meine hier niedergeschriebenen Gedanken sagen nichts aus über die politischen Hintergründe, die diesen Krieg rechtfertigen sollen. Ich habe sie bewusst nicht angeführt, weil sie den Rahmen des Boten sprengen würden. Ich habe mich intensiv in deutschen und ausländischen Medien informiert und es ist erschreckend, wie brutal und verdummend mit dem Potenzial Krieg umgegangen wird. Ich persönlich wünsche mir, dass dieser Spuk ein friedliches Ende findet, damit in meinem Kopf wieder schönere Gedanken Platz finden.