Gedanken aus Müggelheim
von Rolf Zweiniger
Dreckige Gedanken habe ich mir gemacht. Also anders formuliert: Meine Gedanken drehen sich um den Müggelheimer Dreck.
Darauf gekommen bin ich, als nach dem Angerfest auf der vorderen Wiese am Dorfeingang tagelang Müll lag, Müll aus irgendwelchen zerrissenen Mülltüten.
So etwas kann ja immer mal passieren, weil wir in unserem Dorf auch mit Wildschweinen leben müssen, die ab und zu Mülltüten zerreißen oder Mülltonnen umkippen. Aber, und das sind nun meine Gedanken, fühlt sich keiner der Anwohner verantwortlich, auch mal Müll zu entfernen, wenn er nicht von ihm verursacht wurde?
Was macht es für einen Eindruck, unser denkmalgeschützter Anger und dann Dreck, für den sich keiner der am Anger wohnt interessiert. Als ich mich entschlossen habe, den Dreck wegzuräumen, weil er mich entsetzlich gestört hat, war er dann doch verschwunden.
Vielleicht noch zur Erklärung: Ich laufe etwa alle 14 Tage mit meiner Frau durch den Wald und sammle Wohlstandsmüll ein, weil es mich stört. Ich kann Natur mit Müll nicht in Einklang bringen. Mit Müll, der von Menschen achtlos im Wald und am Ufer des Kleinen Müggelsees entsorgt wird.
Wissen Sie eigentlich, wieviele Arbeitskräfte die Forst zum Drecksammeln bracht? 20 im Jahr, die rund um die Uhr damit beschäftigt sind, den Dreck von uns Menschen einzusammeln. Das kostet natürlich unser aller Geld, denn sie werden von uns bezahlt. Mit Steuergeld natürlich.
Ich hoffe, ich habe mich verständlich machen können. Meine Gedanken bewegen sich in die Richtung, dass wir uns alle mehr verantwortlich fühlen sollten und wenn es nur darum geht, Dreck wegzuräumen.
Es geht um Müggelheim und unsere wunderschöne Landschaft.
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