6. Jahrgang, Ausgabe 05/2000 | |
April 2000 | Home | Archiv | Impressum |
Jetzt werden die Weichen für die Zukunft Müggelheims Gestellt! Protestkundgebung gegen den Ausbau des Flughafens Schönefeld Neue Erkenntnisse zur Beeinflussung unserer Gesundheit durch Flugverkehr Flughafenausbau: Weitere Meldungen Aufgespießt: Eine Flughafenveranstaltung der anderen Art Oldtimer, Christoffels-Trunk und Festumzug laden zum Feiern ein Aufgepasst: Die Seifenkisten rollen wieder Winzer-Nächte mit Wein und Musik diesmal auf zwei Höfen Ausstellung zum 100. Geburtstag der Wasserrettungsstation "Bofi"-Ausstellung mit herzhaftem Lachen eröffnet Rat, Tat und viel Spaß für die Senioren Kippe wernsdorf endgültig dicht Riesen-Zulauf: Chaos rund ums Recycling-Mobil
Serie für den Natur- und Gartenfreund Geschichten aus dem Müggelwald
© 2000 Müggelheimer Bote
Zuletzt aktualisiert am 06.05.2000
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Serie für den Natur- und GartenfreundWald wieder stärker geschädigtEs soll auch resistente Gartenbesitzer geben, erkennbar an schön gepflegten Fingernägeln und gebräunter Körperfarbe. Ihnen fehlt aber das glückliche Leuchten in den Augen. Kommt es daher, dass sie durch überwiegend waagerechte Körperhaltung im Liegestuhl zu sehr von der Sonne geblendet sind? Ihnen kann ich nur raten, so sie es nur etwas wollen, sich infizieren zu lassen. Richten Sie den Blick abwärts, greifen Sie mit den Fingern in die Erde, fühlen Sie die Weichheit und riechen Sie den Duft. Setzen Sie neue Pflanzen in die Erde, ordnen Sie die Blättchen. Zum Schluss begießen Sie die Schönen und heißen die Blümlein in Ihrem Garten Willkommen. Jetzt sind Sie vielleicht auch angesteckt? Im Mai kann man schon öfter das Frühstück auf der Terrasse genießen. Der Blick geht vom Terrassenende über den meist angrenzenden Steingarten. Die Böschung, gerade so breit, dass man keinesfalls die Mitte erreichen kann. Weder von oben, noch von unten. Daher offenbart sich die Pflege als aufregender, alles übertreffender Sport. Mit einem Fuß muss man sich ganz leicht auf einem der Steine stützen, die meist etwas locker sitzen, während das andere Bein in der Luft herumzappelt, um nicht die blühenden Kissen der Arabis oder des rosa blühenden Steinbrech zu zertreten. Man muss die kühnsten Stellungen einnehmen, wie Beine spreizen, Rumpf beugen, sich nieder kauern, knien, hüpfen von Stein zu Stein, schwingen - am liebsten schweben. Das alles mit dem eben gekauften Büschel Edelweiß oder einer anderen Kostbarkeit in der linken Hand, in der rechten Hand das Schippchen. Wenn die kleine Welt des Steingartens wieder perfekt von der Schönheit der Alpenwelt zeugt, dann stellt sich für einen Augenblick die Zärtlichkeit und Liebe zum Garten ein. Vielleicht plant man gleich, oder bestimmt bald, dort hinten im Halbschatten, noch so eine wunderbare Blumeninsel in das leere Eck zu setzen. Der Liegestuhl kann warten. Sieht mich meine Nachbarin mal drin liegen, fragt sie gleich besorgt: „Bist du krank?” Also: Viel Freude an Ihrem Garten! MS Maulwürfe - Freund oder Feind des Gartenbesitzers?Wer seinen Garten am Wald- oder Wiesenrand hat, wird nicht nur von den Wildschweinen heimgesucht, sondern auch von den Maulwürfen.Klammheimlich über Nacht wühlen sie sich durch die feuchte, dunkle Erde. Wittern ein sicheres Nahrungsangebot in Ihren Gemüsebeeten, in den Blumenrabatten und ganz offensichtlich auch, an den dicken Erdhaufen erkennbar, im Rasen. Da hat man dann die reinste „Hügellandschaft”. Ich weiß, wie das ist. Man ist verzweifelt. Dabei sind es doch eigentlich ganz niedliche Tierchen, die Maulis! Sie haben ein so weiches Fell, samtig-schwarz. Sie werden bis zu 17 cm lang und haben zwei kräftige Grabeschaufeln - die beiden Vorderbeinchen. Die Äuglein sind so winzig, dass er fast blind ist. Umso besser ist sein Geruchssinn entwickelt. Seine Nase ist in ständiger Bewegung. Er lebt unter der Erde, gräbt dort ein weites Gangsystem und schafft einen zehn Meter langen Tunnel locker in einer Stunde. Die Erde, die der Maulwurf dabei hochdrückt (die Hügel) ist dabei beste Blumentopferde. In der Mitte des Haufens ist ein Loch zur Belüftung seines Gangsystems. Er ernährt sich von Regenwürmern, Schnecken und Insektenlarven. Wenn er nicht frisst oder gräbt, ruht er in seinem „Wohnzimmer”, dem Kessel, den er schön mit Moos gepolstert hat. Der kleine Kerl ist aber schon seit Jahren in seiner Existenz bedroht. Durch intensive Feld- und Wiesenbearbeitung, chemische Gifte und Dünger, enorme Parzellierung von Freiräumen (möglicherweise auch Ihr Garten) hat er viel von seinem Lebensraum verloren. Daher ist der Maulwurf durch das Naturschutzgesetz geschützt. Er darf nicht getötet werden! Die einzige Möglichkeit ihn aus dem eigenen Garten loszuwerden, ist die Vertreibung. Der Maulwurf hasst Buttermilchgeruch. Also versuchen Sie es: Gießen Sie Buttermilch in seine Gänge. Er wird Reißaus nehmen, vielleicht zum Nachbarn. Aber wenn Ihr Garten weicheren Boden, dickere Regenwürmer und fettere Larven hat - kommt er wieder. Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, den kleinen Wühler auszugraben. Vorsichtig mit dem Spaten an der Stelle zufassen, an der er gerade die Erde aufbricht, und den kleinen Mauli hochwerfen. Da liegt er dann, benommen und blind in der Sonne. Jetzt schnell in einen dichten Kasten oder Eimer mit ihm. Dann machen Sie am besten einen Spaziergang mit ihm und lassen ihn auf einer entfernten Wiese wieder frei. Beobachten Sie mit Ihren Kindern, wie schnell er eine geeignete Erdstelle findet, wie kräftig er seine Bagger ähnlichen Schaufeln einsetzt und eins, zwei, drei ist er im neuen Revier - und kann weiterleben. Danke sagt im Namen der Maulis MS Weitere Beiträge aus der Serie für den Natur- und Gartenfreund finden Sie in der Übersicht im Archiv des Müggelheimer Boten! |