Müggelheimer Bote
18. Jahrgang, Ausgabe 9/2011
September 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Premiere des Berlin Triathlon XL
Sophie, vom Kanukind zur Weltmeisterin
Direktkandidaten auf dem Prüfstand
Senioren auf den Spuren der Einwanderer
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
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Leserbriefe
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Müggelheimer Bote
 
Leserbrief

Abschied aus Müggelheim

Liebe Müggelheimer, mit diesem Brief verabschieden wir uns, genauer gesagt die Schweinebraeterey, aus Müggelheim. Vor fast genau 5 Jahren haben wir als unser Hobby mittelalterliche Küche entdeckt und in Absprache mit dem zuständigen Amt ein Konzept für unsere Schweinebraeteray im mittelalterlichen Flair entwickelt. Aber die Zeiten ändern sich. Nun, es gibt Gesetze und Vorschriften und natürlich Leute, die diese Gesetze umsetzen müssen oder unbedingt wollen. In unserem Fall ist es die Hygiene und Lebensmittelüberwachung beim zuständigen Bezirksamt Treptow/Köpenick.

Nun ist es nicht unser Grillschwein, das etwa vergammelt ist oder schimmeliges Brot, nein, allein der Grill ist der Urheber der Misstöne. Denn der steht mit seinen Füßen auf der Erde oder Wiese, und das darf nicht sein ( jedenfalls nicht in Treptow-Köpenick). Denn das Gesetz schreibt eine feste, abwaschbare, desinfizierfähige und natürlich entsprechend große Unterlage vor, es könnten ja von den emsigen Füßen des Grillmeisters aufgewirbelter Staub oder Grashalme auf das Grillschwein gelangen. Eine wie bisher benutzte dicke, abwaschbare Teichfolie reicht nach Meinung der Verantwortlichen nicht aus.

Außerdem ist laut Gesetz der Grill nebst Stand von drei Seiten mannshoch zu umhausen (ebenfalls abwaschbar), ein schicker weiß-blau gestreifter Plastepavillion würde der Sache Genüge tun und lediglich die Verkaufsseite darf offen sein und ein entsprechend großes Dach ist anzubringen. Ein zwar waschbarer desinfizierfähiger Baumwollstand ist im Gesetz nicht vorgesehen. Zusätzlich ist das Schwein direkt vor spuckenden Besuchern zu schützen, indem natürlich ein deswegen so heißender "Spuckschutz" anzubringen ist. Damit kann man zwar das Schwein nicht mehr sehen und dran arbeiten, aber es ist gesetzeskonform und das ist ja schließlich das alles Entscheidende.

Nun sind solche Forderungen ja nicht neu und bisher fand man immer eine Kompromisslösung, womit den Belangen der Gesetze auf der einen Seite und den Interessen der Händler und Besucher auf der anderen Seite genüge getan werden konnte. Dies scheint aber in Köpenick nicht mehr gewollt zu sein. Die Gründe dafür bleiben mir leider verborgen. Ein Gespräch bei den zuständigen Damen blieb leider ohne Konsens. Da wir der Auffassung sind, daß eine Umsetzung der Forderungen unser auf Mittelalter ausgerichtetes Flair zerstören würde und wir zusätzliche erhebliche Transportkapazitäten bräuchten, haben wir uns entschlossen, unsere Müggelheimer Präsenz zu beenden.

Wir möchten uns bei all unseren Fans und Kunden für mehr als fünf Jahre Treue bedanken. Über viel Lob der Gaumenfreude, aber auch über manch kritische Hinweise, ohne die wir nicht das wären was wir heute sind, ein gern gesehenes Highlight auf Märkten und Feiern. Vielleicht sehen wir uns ja anderswo auf dem einen oder anderen Markt mal wieder, denn es gibt noch Stadtbezirke in und außerhalb Berlins, wo mit Augenmaß Gesetzeskonfirmität bei gleichzeitiger Zufriedenheit aller Beteiligten erreicht wird. Ihr Rainer der Schweinebraeter


Zu: Dreck im Wald

Bei einer Visite am alten Zeltplatz an der Krampe ist uns eine Müllhalde an der ehemaligen Fähranlegestelle aufgefallen. Diese Dreckschweine müssten doch in der Lage sein, ihren Müll (Glasflaschen, Pappteller usw.) in Säcke zu verstauen und diese dann auch wieder mitzunehmen. Vielleicht haben gewisse Leute es noch nicht begriffen, dass dort keine Müllabfuhr mehr hinfährt, um die Hinterlassenschaften der Leute abzuholen!

Mit freundlichen Grüßen Ein paar enttäuschte Müggelheimer Radfahrer (Name der Red. bekannt)