Gosener Kirchenrat spricht sich gegen Naturschutz aus

Am 28. April lehnte der Kirchenrat von Gosen das Naturschutzprojekt „Lebensraum Kirchturm“ erneut ab. Begründung: Bei der vorherigen Anfrage der Pfarrerin Frau Winter vor einigen Wochen wurde das Anliegen bereits abgelehnt.

Bei dem Projekt „Lebensraum Kirchturm“ geht es darum, die Quartierbedingungen für seltene Tierarten zu verbessern und Nistkästen für Turmfalken, Schleiereulen und Fledermäusen an Kirchtürmen anzubringen. In Deutschland wurden bereits über 300 Kirchen mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet. Während der Spitzenreiter Baden-Württemberg mit 110 ausgezeichneten Kirchen ist, bleibt Brandenburg mit drei naturnahen Kirchen lediglich unter den letzten sechs Plätzen.

Der Gosener Kirchenrat begründete, dass es genug Fledermäuse gäbe, obwohl ausnahmslos alle Fledermausarten in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten stehen.

Auch das Argument, dass Turmfalken sich angeblich von Tauben ernähren und dies nicht im Interesse der Taubenzüchter vor Ort liegt, kam erneut. Tauben haben allerdings vor Turmfalken nichts zu befürchten, auch wenn sie ihnen in Nistplatznähe weichen. Lediglich Wanderfalken sind echte Taubenjäger.

Die NABU Gruppe überlegt nun wie sie den Kirchenrat für den Naturschutz begeistern kann. Vermutlich handelt es sich lediglich um Unwissen über dieses bundesweite Projekt, das vom Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen unterstützt wird. NABU Gosen - Neu Zittau, Anja Grabs