Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 04/2004
April 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Neue Chance für den Müggelturm
Leichte Veränderungen im Bustakt
Frohe Ostern!
Frühlingswanderung am Großen Müggelsee
Gastronomie-Achse von Rübezahl bis Marienlust geplant
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Müggelheimer Bote
 

Leichte Veränderungen im Bustakt ab 19. April

Gespräch zwischen der BVG-Fachbereichsleiterin Carola Trettin und Simone Jacobius vom Müggelheimer Boten

Ausgestattet mit den diversen Anregungen und Beschwerden der Müggelheimer, machte sich der Müggelheimer Bote auf zum Treffen mit den BVG-Fachleuten. „Allen können wir es nie Recht machen“, meinte Carola Trettin, Fachgebietsleiterin Fahrplankoordination. Und leider sei es nunmal so, dass dort, wo die meisten Leute wohnten, am ehesten Zugeständnisse gemacht würden. Jede Maßnahme der BVG ist übrigens auch mit dem Bezirk abgestimmt und vom Senat genehmigt.

MüBo: Mehrere Leser regen an, den Expressbus zur Odernheimer Straße hochfahren und den 169er am Dorf enden zu lassen. Sie meinen, dann würden mehr Leute mitfahren. Denn der Anschluss des 169er an den X69 im Dorf klappt nicht, von daher gäbe es zwar kürzere Warte- aber nach wie vor lange Fahrzeiten.

Carola Trettin, BVG: Das ist wegen der unterschiedlichen Betriebszeiten nicht sinnvoll. Der Expressbus fährt abends nicht mehr und auch an den Wochenenden stark verkürzt. Da hätten die Fahrgäste entlang der Odernheimer Straße dann wieder erhebliche Nachteile.

MüBo: Eine andere Forderung lautet, die beiden Buslinien im zehn-Minuten-Takt fahren zu lassen, statt wie bisher alle18-2-18-Minuten. Das Argument mit dem S-Bahn-Anschluss sei nicht stichhaltig, da man den Zug ohnehin selten erreichen würden.

BVG: Man hat vier Minuten Zeit zum Umsteigen am S-Bahnhof Köpenick. Das ist ausreichend, wenn der Bus pünktlich ist. Das ist aufgrund der Verkehrslage allerdings manchmal schwierig. Deswegen räumen wir dem X69 ab 19. April auch mehr Fahrzeit ein, so dass die Busabstände im Dorf auch etwas größer werden. Künftig fährt der Schnellbus dann zu den Minuten 03, 23 und 43. Der Abstand verkürzt sich also auf einen 3-17-3-Minutentakt. Wer aber wirklich mal den Zug verpasst, und das ist ja auch vorher vorgekommen, braucht nur 10 Minuten zu warten. Wenn wir den Bus im Zehn-Minuten-Takt fahren ließen, hätten wir am Bahnhof nur zwei Minuten Umsteigezeit - das schafft man nicht. Generell ist es so, dass sich die Fahrgewohnheiten der Menschen ändern müssen und auch schon geändert haben. Jetzt kann man nicht mehr einfach so zur Haltestelle, weil der nächste Bus gleich kommt. Jetzt sollte man schon den Fahrplan im Kopf haben und zielgerichtet losgehen.

MüBo: Schon jetzt zeichnet sich bei schönem Wetter ab, dass der 169er durch die Ausflügler völlig überfüllt ist und der X69 leer an Rübezahl und Müggelseeperle vorbeifährt. Im Sommer ist mit chaotischen Zuständen zu rechnen. Wie soll das verhindert werden?

BVG: Wenn der X69 überall halten würde, wäre er kein Expressbus mehr. Das können wir also nicht machen. Wir haben auch schon mit dem Bürgermeister darüber gesprochen und sind so verblieben, dass wir die Situation ganz genau beobachten und gegebenenfalls sofort reagieren. Angedacht ist zumindest ein Stopp an der Haltestelle „Rübezahl“.

MüBo: Ein Entlastungsbus in den Spitzenzeiten auf der Odernheimer Straße wird gefordert, weil der vor allem morgens durch Schüler so überfüllt ist, dass am Waldrand oft kein Zutritt mehr möglich ist.

BVG: Wir haben den Bustakt auf der Odernheimer Straße bereits optimiert, als wir im Dezember den 20-Minuten-Takt einführten. Und seit Februar fahren vom Dorfanger in den morgendlichen Spitzenzeiten Entlastungsbusse. Generell ist das mit den „Schülerspitzenzeiten“ zwischen 7 und 8 Uhr in ganz Berlin ein Problem. Doch wir können nicht für die eine Stunde mehr Personal und Busse einsetzen. Allerdinsg wird gerade unter dem Aspekt der Angebotsoptimierung für ganz Berlin das ÖPNV-Konzept unter die Lupe genomen. Mögliche Änderungen sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember umgesetzt werden - vielleicht ja auch in Treptow-Köpenick.

MüBo: Ein anderer Vorschlag lautet, beide Buslinien durch die Altstadt fahren zu lassen, um den 10-Minuten-Abstand in Alt-Müggelheim zu haben.

BVG: Der Bus kann durch die Salvador-Allende-Straße wesentlich schneller fahren, als durch die Altstadt. Nur so können wir den Express-Charakter erhalten.

MüBo: Andere meinen dagegen, die Altstadt Köpenick an den 169er anzubinden, sei nicht notwendig, da man sie problemlos mit der Straßenbahn oder dem 167er ab Krankenhaus Köpenick erreichen kann.

BVG: Wir hatten das ja eigentlich auch anders geplant. Aber Bürgermeister Ulbricht legte allergrößten Wert auf diese Buslinie in der Altstadt. Zählungen haben dann ergeben, dass der 169er wirklich sehr stark frequentiert wird, zum Ein-, Aus- und Umsteigen in der Altstadt. Außerdem wird, wenn die Altstadt nun zur Fußgängerzone wird, großen Wert auf eine hochwertige Anschließung an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs gelegt - und da vor allem auf Busanschlüsse, weniger auf Straßenbahnen.

MüBo: Der Anschluss des Gosener Busses (369er) im Dorf ist nicht gewährleistet. Und den 169er nach Gosen sollte man gerade im Berufsverkehr öfter fahren lassen, heißt es von einigen.

BVG: Es ist Aufgabe des Landkreises Oder-Spree, den Bus zu bestellen und zu finanzieren. Wenn die den Antrag stellen würden, könnten wir das umsetzen. Ich weiß noch, wie schwierig es war, vor zehn Jahren den Gosener Bus umzuleiten, um ihn durch den Müggelpark fahren zu lassen und so das Einkaufszentrum anzubinden. Allerdings macht das Fahrgastpotenzial keine Verdichtung erforderlich. Ab 19. April wird aber auch hier eine Verschiebung der Abfahrtszeit um 1-2 Minuten eintreten, um die Wartezeit zu reduzieren. Dadurch, dass es sich um einen Bus-Kreislauf handelt, ist es nicht anders zu händeln.

MüBo: Es gibt immer wieder Beschwerden über schlechte Anschlüsse an den 167er und die dadurch längeren Fahrzeiten, v.a. im Berufs-/Schülerverkehr.

BVG: Es gibt für alle Buslinien einen Fixpunkt mit den höchsten Verkehrsströmen. Für die Müggelheimer Busse ist das der S-Bahnhof Köpenick. Um dort jeden Zug anfahren zu können, muss der Bustakt entsprechend ausgearbeitet sein. So ist das auch mit dem 167er. Sein wichtigster Anschlusspunkt ist der S-Bahnhof Schöneweide. Früher haben die Anschlüsse 169er und 167er durch Zufall geklappt. Dafür war der Bus aber nie pünktlich am S-Bahnhof Schöneweide. Das mussten wir ändern, deswegen fährt der Bus jetzt früher und die Anschlüsse der beiden Buslinien klappen nicht mehr. Aber das ist auch nachgeordnet, wenn es durch Zufall klappt, ist es schön, aber wichtiger sind die großen Anschlusspunkte. Und wenn wir auf die Anschlusszeiten am Krankenhaus Köpenick eingingen, könnten wir die Anschlüsse an den S-Bahnhöfen nicht mehr halten - doch die sind höherwertig.