Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 04/2004
April 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Neue Chance für den Müggelturm
Leichte Veränderungen im Bustakt
Frohe Ostern!
Frühlingswanderung am Großen Müggelsee
Gastronomie-Achse von Rübezahl bis Marienlust geplant
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Heimatverein
Leserbriefe
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Irene Kruschke


Alle Leute stöhnen: „Ach, ist das eine ruhelose, unsichere Zeit.” Alles ist in Gefahr, überall muss man für einfache Rechte kämpfen, alles wird teurer, wo soll das noch hinführen? Aber liegt es nicht auch ein wenig an jedem Einzelnen, wie er die Einflüsse der Außenwelt, der oft aufputschenden Medien verarbeitet, welche Stellung er ganz persönlich dazu bezieht, wie er sich emotional manipulieren lässt oder nicht?

Ich denke, um leben zu können, muss man auch mal abschalten, z.B. ganz in Ruhe die schöne Natur genießen. In Müggelheim gibt es noch so viele idyllische Eckchen, in die man sich zurückziehen kann. Man kann nach Lust und Laune am Ufer des Müggelsees oder an der Krampe wandern, Rast machen, auf einer Bank im Grünen sitzen und ein Buch lesen oder auch nur einfach schauen. Sogar der eigene Garten bietet noch so viele kleine Wunder.

In unserem Verein Sozialbündnis haben wir ebenfalls über unser Jahresmotto gesprochen und viele Senioren antworteten ganz spontan: „Wir sind zwar im sogenannten Ruhestand; d. h. den täglichen hektischen Arbeitsalltag haben wir hinter uns gelassen. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir untätig sind und nur faul im Sessel vor dem Fernseher sitzen.”

Wir freuen uns über jeden Tag des Lebens, an dem wir noch relativ gesund und munter etwas unternehmen können.

Vielfältige Freundschaften und Gespräche werden gepflegt. Wir treffen uns jeden Monat zum Tanz im Klubhaus. Unsere Busfahrten sind ebenfalls sehr beliebt. Man lernt neue Gegenden Deutschlands kennen und in der Gruppe, unter Freunden und Bekannten, macht es viel mehr Spaß. Alle zwei Monate heißt es zusätzlich „Auf zum Badespaß in die Therme nach Saarow“.

Der Müggelheimer Seniorenchor, den wir im September 1999 ins Leben riefen, hat großen Zuspruch und sich inzwischen so gut profiliert, dass schon zahlreiche Anfragen zu Auftritten erfolgten. Das fröhliche Singen gehört also auch zum „bewegten” Leben.

Ähnlich ist es mit unserer Seniorenbowlingliga im Waldrestaurant Müggelhort. Angefangen haben wir mit einer Gruppe. Die große Begeisterung einiger Sportler ließ dann eine 2. Liga entstehen. Hier wird nicht verbissen um Punkte gekämpft, sondern wir haben Freude an der Bewegung und am Zusammensein. In unserer Sportgruppe, die im Oktober 1998 gegründet wurde geht es um ganz individuelle Gymnastik, ebenfalls wieder mit dem Ziel, recht lange fit und immer in Bewegung zu bleiben.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich die vielen persönlichen Kontakte, die seit Bestehen unseres Vereins 1990 geknüpft wurden. Keiner wird allein gelassen, mal in Ruhe, mal in Bewegung.

So sieht es auch die Bürgervertretung Müggelheim, die für die Probleme der Bürger ein offenes Ohr hat. Wir geben Ratschläge in persönlichen Dingen wie Wohnungswechsel, Notwendigkeit von Betreuung, Hauspflege, Nachbarschaftsrecht etc. Kommunale Initiativen oder viele Müggelheimer betreffende Probleme werden bei den entsprechenden Behörden vorgebracht. Wir sind um eine gute Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt bemüht, manchmal aber auch kämpferisch in Bewegung, wenn es um eine wichtige Sache geht wie z.B. den Ausbau des Flughafens Schönefeld zum Großflughafen. Wir lehnen uns gegen diesen Standort auf, weil er wirklich der ungeeignetste ist und so vielen Bürgern die Lebensqualität erheblich schmälert.

Unter dem Aspekt Ruhe und Bewegung sehen wir auch das friedliche Zusammenleben der Menschen im Ort, insbesondere der Nachbarn. Ich denke, Freundschaft und Hilfsbereitschaft sind in Müggelheim noch keine Fremdworte.