Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 12/2003
Dezember 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Schneller zum S-Bahnhof Köpenick
Förderverein treibt Pläne für Ev. Gymnasium voran
Feueralarm in der Schule
Silvester - Bräuche und Historie
Weihnachtsmarkt lockte bei strahlendem Sonnenschein
Sportlergrößen: Karate-Meister Michael Bock
Landrat im "Lieblingskreis" des Kaisers
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Gestalten der Bibel und Betrachtungen zur Weihnacht

von Pfarrer Siegfried Menthel

Wie stellen Sie sich Maria vor, die Mutter von Jesus?

Unzählige Madonnenbilder bieten uns Sichtweisen an: Maria mit dem Kind im Arm, Maria an der Krippe sitzend, Maria vor dem am Boden liegenden Kind kniend. Manchmal ist sie schlicht gekleidet, manchmal wie eine Königin. Das Lukasevangelium erzählt (noch vor der uns allen vertrauten Geschichte von der Geburt Jesu) von einem Besuch Marias bei Elisabeth, der Mutter Johannes des Täufers: Als Elisabeth von Maria begrüßt wurde, begann das Kind sich in ihrem Leib zu bewegen - es hüpfte! und Elisabeth wurde vom Heilgen Geist ergriffen und rief mit lauter Stimme: „Du bist gesegnet, auserwählt unter den Frauen und gesegnet ist das Kind in deinem Leib. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt, zu mir, der Geringen!“

Maria stimmt darauf einen Lobgesang an, der oftmals vertont worden ist - ein Hoffnungslied das die revolutionären Energien der Christusbotschaft deutlich zur Sprache bringt.

Ich habe absichtlich von revolutionären Energien gesprochen angesichts der ermüdenden Verkitschung und Kommerzialisierung der wir nun wieder ausgesetzt sind, da es Weihnachten wird. Aber hören Sie selbst: Der Lobgesang der Maria aus Lukas 1, V 46-55 in der Übertragung von Walter Jens:

Und Maria sprach: „Meine Seele preist Gott. Er ist groß. Mein Geist frohlockt: Der Herr ist mein Retter. Mich, die niedrige Magd, hat er gesehen. ‘Die Glückliche’ werde ich heißen: von nun an bei allen Völkern, denn Großes hat der Mächtige an mir getan. Sein Name ist heilig, sein Erbarmen gilt allen, von Geschlecht zu Geschlecht, die ihn fürchten. Sein Arm ist gewaltig. Ein Schnitter, der die Spreu zertritt: So zerstreut er die Stolzen, die hochmütig sind in ihrem Herzen, und stößt die großen Herrn von ihren Thronen. Die Niedrigen aber hebt er empor und richtet sie auf. Die Hungrigen sättigt er doppelt, die Reichen schickt er mit leeren Händen davon. Israels, seines Knechts, nimmt er sich an und ist barmherzig: so wie er unseren Vätern, für immer, versprach, Abraham und seinen Kindern, barmherzig zu sein.“

Die niedrige, nicht geachtete Frau, wird von Gott nicht übersehen - so wie sie es im Alltag oft erlebt. Gott tut Großes an ihr.

Er beginnt Neues. Unterdrückerischen Strukturen wird die Legitimation entzogen: Er, Gott, zerstreut die Stolzen, die hochmütig sind in ihrem Herzen. Er stößt die großen Herren von ihren Thronen. Sie sollen sich dort nur nicht so sicher fühlen! Sie sollen ihren Machtwillen nicht noch geistlich verbrämen, dafür gibt es keine Grundlage.

„Die Niedrigen aber hebt er empor und richtet sie auf. Die Hungrigen sättigt er doppelt, die Reichen schickt er mit leeren Händen davon.“

Diese Botschaft, die Lukas der Mutter Jesu schon vor dessen Geburt in den Mund legt, sagt mit deutlichen Worten, was Jesus später vorlebt, was er in vielen Gleichnissen zur Sprache bringt und wofür er leidet und stirbt. Wenn wir zu Weihnachten doch wieder hören könnten: Es gibt Hoffnung für die Armen! Wenn uns diese Botschaft erreicht, werden wir uns nicht mehr damit begnügen können und wollen, räsonnierend zu fragen: Und was hats gebracht in 2000 Jahren? Sondern wir werden uns fragen, wie wir selbst zum Teil dieser Botschaft werden, wie wir mit unseren Möglichkeiten dazu beitragen können, dass die Hungrigen gesättigt werden. Weihnachten muss nicht zum Götzendienst, zur Konsumorgie verkommen - es hält für uns noch immer das stille Angebot bereit, inne zu halten vor Maria und ihrem Kind und uns beschenken zu lassen. Der da in ihrem Schoß liegt, stößt die Gewaltigen vom Thron und richtet die Niedrigen auf. Mit dieser Botschaft kommt Freude in unser Herz; so findet das Licht seinen Weg - auch durch uns hindurch.


Kirchentermine im Dezember

Gottesdienste
Sonntag, 7.12., 10 Uhr: Gottesdienst - Herr und Frau Neuse
Sonntag, 14.12., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfarrer Menthel
Sonntag, 21.12., 10 Uhr: Gottesdienst -Herr Siebenhüner
Mittwoch 24.12. (Heiliger Abend)
14 Uhr: Familiengottesdienst mit Krippenspiel - Pfarrer Menthel
15 Uhr: Familiengottesdienst mit Krippenspiel - Pfarrer Menthel
16.30 Uhr: Christvesper - Pfarrer Menthel
22 Uhr: Musik zur Christnacht
Donnerstag, 25.12. (1. Feiertag), 10 Uhr: Gottesdienst, Pfarrer Dr. Winter
Freitag, 26.12. (2. Feiertag), 10 Uhr: Gottesdienst - M.Vogt / Pfarrer Menthel
Sonntag, 28.12., 17 Uhr: Musikalischer Abendgottesdienst; Predigt Pfarrer Menthel
Mittwoch, 31.12. (Silvester), 18 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Vikarin Schwedusch-Bishara
Donnerstag, 1.1.04 (Neujahr), 10 Uhr: Gottesdienst - Pfarrer Menthel

Senioren-Adventsfeier: Mittwoch, 10.12., 14.30 Uhr, Alte Schule
Umweltkreis: Mittwoch 17.12., 20 Uhr bei Familie König, Darsteiner Weg 38
Junge Gemeinde: montags, 19 Uhr in der Kirchstraße 4 (Köpenick), außer in den Schulferien