Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 08/2000  
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Inhalt

Einigung mit Naturverbänden: Sportplatz kommt - aber kleiner

Bau des Radweges nach Gosen erneut verzögert

Aufs Korn genommen: Wildschweine im Stadtgebiet

Flughafen Schönefeld: Fast 3000 Einwendungen aus Müggelheim

Bezirk schreckt auch vor Klage gegen Flughafen nicht zurück

Viel Spaß bei "Knochenbrechern", "Paddeltennis" und Eiswasser

3. Müggelheimer Spiel- und Spaß-Rallye: Alle Preise, alle Fragen, alle Antworten

Impressionen von der 3. Müggelheimer Spiel- und Spaß-Rallye

Sicherer Schulweg: Müggelheims Schüler bekommen Zebrastreifen

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.08.2000

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Bezirk schreckt auch vor Klage gegen Flughafen nicht zurück

Etwa 150 Millionen Mark für Lärmschutz nötig

Etwa 150 000 Einwendungen gibt es gegen den geplanten Großflughafen Schönefeld. Allein 4300 Protestschreiben gegen den Ausbau wurden in den Auslegungsstellen des Bezirksamtes abgegeben, zusätzlich die nicht separat aufzulistenden Einwendungen in den Informationsbüros des Bürgervereins Brandenburg-Berlin (BVBB). Das Planfeststellungsverfahren endete, nach Verlängerung, am 19. Juli. Auch das Bezirksamt hat sich mit einer etwa 90-seitigen Einwendung gegen den Flughafen eingebracht.

In Müggelheim wurden übrigens 1030 Einwendungen dem BVBB zur Weiterleitung übergeben. Doch die zahlreich angeforderten Infomaterialien lassen bis zu 3000 Einwendungen allein aus Müggelheim erwarten. Viele Bewohner haben ihre Protestschreiben per Einschreiben zur Anhörungsbehörde geschickt oder sind gar persönlich hingefahren.

Hauptkritikpunkt von Umweltstadtrat Ernst Welters: In den Unterlagen sind mit Ausnahme der Waldsiedlung Schmöckwitz alle anderen Köpenicker Ortsteile durch Lärm und Schadstoffe als gering belastet dargestellt. Auch seien nicht alle schutzbedürftigen Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Schulen, Alten- und Pflegeheime vollständig erfasst worden. Das Bezirksamt rechnet mit 150 Millionen Mark, die allein in Köpenick an Lärmschutzmaßnahmen nötig seien.

Obwohl der Bezirk Köpenick vom Status her nachgeordnete Behörde (Teil von Berlin) ist und so nicht klageberechtigt, rechnet sich Welters Chancen aus. „Wir müssen uns das Recht zur Klage zwar erst noch erstreiten, sehen aber gute Chancen aufgrund unserer finanziellen Einbußen”, meint er. So könnten einige bezirkseigene Grundstücke aufgrund der Flughafenplanungen zurzeit nicht verkauft werden. Auch Steuer-Einbußen durch weniger Zuzügler stünden zu befürchten.

Die bisher positive Entwicklung des Bezirkes - Köpenick gehört zu den wenigen Bezirken, die seit Jahren Bevölkerungszuwächse verzeichnen - sieht das Bezirksamt in Gefahr. Grund: Bisher ist der Bevölkerungszuwachs vor allem den Ortsteilen zu verdanken, die künftig von Fluglärm betroffen sein werden. Ihre naturnahe Lage machte sie bisher zu einem begehrten Zuzugsort. „Seit die Diskussion um Schönefeld richtig ins Rollen gekommen ist, denkt man dort inzwischen anders. Es sind weitaus weniger Bauanträge zu verzeichnen”, sagt Welters.

Das Bezirksamt fordert in seiner Einwendung, dass auch andere Standortalternativen geprüft werden. Er wirft den Betreibern vor, keine korrekte Abwägung gemacht zu haben und somit keine richtige Begründung für den Standort Schönefeld als Großflughafen geliefert zu haben. In Schönefeld sind 150 000 bis 180 000 Menschen vom Flughafenausbau betroffen. In Sperenberg seien es, laut Welters, nur zehn Prozent davon. sip

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