Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 08/2000  
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Inhalt

Einigung mit Naturverbänden: Sportplatz kommt - aber kleiner

Bau des Radweges nach Gosen erneut verzögert

Aufs Korn genommen: Wildschweine im Stadtgebiet

Flughafen Schönefeld: Fast 3000 Einwendungen aus Müggelheim

Bezirk schreckt auch vor Klage gegen Flughafen nicht zurück

Viel Spaß bei "Knochenbrechern", "Paddeltennis" und Eiswasser

3. Müggelheimer Spiel- und Spaß-Rallye: Alle Preise, alle Fragen, alle Antworten

Impressionen von der 3. Müggelheimer Spiel- und Spaß-Rallye

Sicherer Schulweg: Müggelheims Schüler bekommen Zebrastreifen

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.08.2000

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Aufs Korn genommen: Wildschweine im Stadtgebiet

Arbeitsgruppe sucht nach Lösungen

Tatort Müggelheim. Eine Rotte Wildschweine durchpflügt seit Stunden mehrere Gärten. Anwohner rufen die Polizei um Hilfe. Die ersuchen wiederum um Amtshilfe bei den Berliner Forsten. Ein Frischling bezahlt diese Fressaktion letztlich mit seinem Leben. Die Müggelheimer Anwohner kommen mit einem Haufen zusätzlicher Gartenarbeit und dem Schrecken davon.

Dem Wildschwein-Problem (in allen Ortsrandlagen Köpenicks) will Bürgermeister Klaus Ulbricht mit einer initiierten „Arbeitsgruppe Wildschwein” gezielt entgegenwirken. „Neben der verstärkten Bejagung im Wald steht Aufklärung im Vordergrund”, sagt Klaus Pogrzeba, Leiter des Forstamtes Friedrichshagen. Das Füttern der Tiere müsse auf jeden Fall unterbleiben. Bei der neuesten Arbeitsgruppentagung Mitte Juli seien weitere Schritte beschlossen worden. So ist nun auch der Amtstierarzt Ansprechpartner für akute Probleme. Früher habe als erstes das Telefon bei der Polizei geklingelt.

„Wenn es mit Wildschweinen zu Problemen kommt, können Hilfe Suchende im Veterinär- und Lebensmittelaufsichtamt unter der Telefonnummer 657 14 21 anrufen”, informiert der stellvertretende Amtstierarzt Burkhard Raehse. Er werde Verhaltensweisen empfehlen und, wenn notwendig, die Koordination von Hilfsaktionen der Polizei oder Berliner Forsten übernehmen.

Parallel dazu wird an weiteren Sondergenehmigungen für den Abschuss außerhalb von Waldgebieten gearbeitet. „Seit kurzem darf in der Wuhlheide und im Erpetal von ausgesuchten und qualifizierten Jägern Schwarzwild erlegt werden”, sagt Harald Büttner, Leiter des Naturschutz- und Grünflächenamtes. Diese Genehmigung gelte zunächst bis zum Ende des Jahres. Eine Verlängerung sei angestrebt. Derzeit werde geprüft, ob sich auch Gelände der Bahn für die Jagd eignen. Ebenso solle der Einsatz von Nachtsichtgeräten und Restlichtverstärkern bei der Jagd geprüft werden. „Wenn aber die Jäger durch diese Hilfsmittel ethische Aspekte der Jagd in Frage stellen, verzichten wir”, so Büttner.

Ab sofort gibt es auch ausführlichere Hinweise und Verhaltensregeln in Sachen Wildschwein im Umweltamt, Lindenstraße 34. Das neue, kostenlos erhältliche Faltblatt „Wildschweine in Gärten und Parks” gibt Regeln für „wildschweinbewusstes Verhalten”. „Vor allem gehört dazu der überlegte Umgang mit Bio- und Gartenabfällen”, sagt Manfred Marz, Leiter des Umweltamtes. Während der Öffnungszeiten des dort untergebrachten Kompost-Info-Services (Mo. 9-15 Uhr, Do. 9-18 Uhr, Fr. 9-13 Uhr) werde zu Wildschweinfragen ausführlich beraten.

Vorfälle mit Wildschweinen seien derzeit allerdings selten. „Das kann aber an der Jahreszeit liegen”, vermutet Forstmann Pogrzeba. Im Herbst könne es allerdings wieder zu verstärkten Aktivitäten der Schwarzkittel kommen. mor

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