Gedanken aus Müggelheim
von
Dr. Jutta Poser
In dieser Ausgabe ist viel über das diesjährige Angerfest zu lesen. Bei diesmal allerbestem Sommerwetter war es wie immer ein gelungenes Fest – für jeden etwas Schönes dabei und auch wieder für jeden etwas, was nicht gefiel. Bei soviel Einwohnern kann man es eben niemals jedem Recht machen. Aber insgesamt hatten die Kinder ihren Spaß beim Stöbern, Mäuselotto, Seifenkistenrennen und dem Kinderprogramm, die Großen hatten Möglichkeiten zum Essen und Trinken, Bummeln und Schwatzen, dazu gab es gute Musik, den bunten Festumzug sowie Kultur und Sport – z.B. die beeindruckende Karatevorführung und natürlich die FIFA-WM auf Großbildleinwand.
Natürlich war auch wieder große Stimmung - von Freitag abend bis Sonntag Nachmittag- auf dem Genzlerhof . Hier vergnügten sich viele Müggelheimer und Gäste bei Wein und Pfälzer Spezialitäten sowie anderen Genüssen. Es gab eben alles, was zu einem Dorffest dazu gehört. Wir sind traditionell ein Angerdorf – jetzt mit Siedlungscharakter, aber insgesamt wollen wir doch die dörfliche Tradition und den Kontakt zu unseren pfälzer Vorfahren erhalten. Dazu gehören in erster Linie das Erscheinungsbild unseres Dorfkernes mit dem Anger und den umliegenden Höfen, die Tiere, die es gibt und natürlich auch ein zünftiges Sommerfest.
Leider gibt es die Feierlichkeiten auf dem Maschehof nun schon nicht mehr, darum trifft sich abends alles bei Genzlers. Auf diesem schönen Hof haben schon viele Müggelheimer große private Feierlichkeiten erlebt und auch zum diesjährigen Angerfest war wieder alles sehr gut vorbereitet. Leider erschienen auch diesmal wieder kurz nach Mitternacht zwei Polizisten, die von Anwohnern wegen Ruhestörung herbeigerufen wurden und damit war dann das Fest so gut wie vorbei.
Familie Genzler hat für dieses eine Großereignis eine Ausnahmegenehmigung und hofft, dass sie diese noch viele weitere Jahre bekommt. Wahrscheinlich dürfen wir Gäste dann in Zukunft nicht zu lange und möglichst leise feiern, damit die Winzernächte nicht in Gefahr geraten. Aber vielleicht können die Personen, die sich gestört fühlen, auch dieses eine Wochenende mal jemanden besuchen fahren oder einfach darauf vertrauen, dass in drei Tagen alles vorbei und wieder für ein Jahr Ruhe ist. Oder Sie kommen vorbei und feiern einfach mit!
Schläft es sich wirklich besser mit dem Gedanken, dass so viele gut gelaunte Menschen nach Hause geschickt werden, nur damit wenige ihre Ruhe haben? Es geht ja hier nicht um allnächtliche Ruhestörung, sondern um ein Wochenende im Jahr, welches langfristig vorher öffentlich bekannt gegeben wird! Im Namen vieler fröhlicher Müggelheimer bitte ich die anonymen Anrufer in Zukunft um mehr Toleranz und die Möglichkeit, weitere stimmungsvolle Dorffeste feiern zu können... denn ohne Winzernächte und den Frühschoppen auf dem Genzlerhof würde das Angerfest wieder etwas Glanz verlieren!
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