Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 1/2006
Januar 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Mehr Wildunfälle auf Müggelheimer Damm
Brummi in Müggelheim
Auf Schnäppchenjagd bei der Holzauktion
Es qualmt in Müggelheim
Zwei- und Vierbeiner auf "Leckerli-Tour"
Weitere Meldungen
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Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
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Brummi in Müggelheim

Unterricht gegen Gewalt

Endlich hatte es geklappt. Nach zwei Fehlstarts konnte sich am 19. Dezember der neue Mitarbeiter der Berliner Polizei namens Brummi den Kindern der 2. Klassen unserer Grundschule vorstellen.

Durch je zwei Polizeibeamte der Abteilung Aus- und Fortbildung wird in den ersten und zweiten Klassen eine Antigewaltveranstaltung durchgeführt. Dabei kommt dann auch Brummi zum Einsatz. Er ist eine sogenannte Klappmaulpuppe und ist etwa 1,50 Meter groß. Es wird in drei Unterrichtsstunden altersgerecht versucht, die Kinder auf Situationen im Leben zu sensibilisieren, die eine mögliche Gefahr darstellen können. Bei verschiedenen Themen, wie „Nein“ sagen, Verhalten untereinander, gute und schlechte Geheimnisse, Verhalten Fremden gegenüber und Hilfe holen, haben die Müggelheimer Kinder begeistert mitgemacht. Mit Bildern, Liedern, kleinen Geschichten und Übungen wurde der „Unterricht“ abwechslungsreich, anschaulich und einprägsam gestaltet.

Gewalt an Schulen nimmt allgemein zu. In Müggelheim ist diese Tendenz auch erkennbar. Sie ist allerdings bei Weitem nicht so dominant, wie in anderen Berliner Schulen. Das relativ stabile soziale Gefüge spielt hier sicher eine große Rolle. Diese Veranstaltung der Polizei leistet nur einen kleinen Beitrag, unsere Sprösslinge auf das Leben vorzubereiten.

Den Eltern kann und soll dadurch nicht die Verantwortung für die Erziehung genommen werden. Sprechen Sie Ihre Kinder bewusst zu Themen an, die sie tagtäglich in der Zeitung oder anderen Medien zur Kenntnis bekommen. Wie sollen die Kinder reagieren, wenn sie durch Fremde oder auch durch Nachbarn angesprochen werden? Welche Möglichkeiten gibt es für Kinder, Hilfe bei anderen Erwachsenen zu holen? Wie kann man Konflikte in der Klasse lösen? Solche und ähnliche Fragen können die Eltern individuell mit ihren Kindern besprechen, denn Sie kennen am Besten den Entwicklungsstand Ihres Kindes und dessen Probleme.

In Absprache mit der Schulleiterin Ute Samper wollen wir auch in den nächsten Jahren Brummi einladen. Doch die insgesamt vier Teams sind schon nach kurzer Zeit restlos ausgebucht. Eine personelle Aufstockung ist bei der allgemein bekannten Haushalts- und Personalsituation nicht zu erwarten. Für 2006 haben wir jedoch noch Termine ergattern können und hoffen, dass diese nicht wegen dienstlicher Belange oder Erkrankungen ausfallen.

Für die älteren Klassen ist dann unser Präventionsbeauftragter, Kollege Kamphus, vom Polizeiabschnitt 66 zuständig. Auch er führt im Bereich Köpenick Unterricht zu ähnlichen Themen durch. Seine Altersgruppen reichen grundsätzlich von der 6. bis zur 10. Klasse.

Meiner Meinung nach sollte man in jedem Alter mit den Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden über das Thema Gewalt reden und sich damit auseinandersetzen. Ansonsten werden die Kinder durch ihre Umwelt geformt und das kann für die weitere Entwicklung nicht immer förderlich sein. Kontaktbereichsbeamter Bernd Zittlau