Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 1/2006
Januar 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Mehr Wildunfälle auf Müggelheimer Damm
Brummi in Müggelheim
Auf Schnäppchenjagd bei der Holzauktion
Es qualmt in Müggelheim
Zwei- und Vierbeiner auf "Leckerli-Tour"
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Gedanken aus Müggelheim
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Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Dr. Horst König


Wieder beginnt ein neues Jahr; und die meisten Menschen fragen sich: Was wird es uns bringen? Fragen wir uns doch selbst: Was wünschen wir uns im neuen Jahr, für uns selbst, für unsere Angehörigen und Freunde, für unseren Ort Müggelheim, für unsere Stadt, unser Land und unsere Erde? Wichtiger noch ist vielleicht die Frage: Was können wir selbst dazu beitragen, dass unsere Wünsche zumindest teilweise eine Erfüllung finden?

Das neue Jahr wird noch nicht alt sein, wenn das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau des Großflughafens in Schönefeld entscheidet. Der Ausgang des Verfahrens wird die Zukunft unseres Ortes auf lange Zeit bestimmen. Tun wir unser Möglichstes, um den wünschenswerten Ausgang des Verfahrens nicht durch fehlende Finanzen, aber auch nicht durch mangelnde Zuversicht, Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit oder sogar interne Streitigkeiten zu gefährden!

Doch auch wenn die Gefahr durch einen Großflughafen für unseren Ort abgewendet oder verringert werden kann, gibt es noch ausreichend Aufgaben für uns in Müggelheim zu lösen. Zufällig ist mir eine Ausgabe des Mitteilungsblattes „Der Siedlerfreund“ aus dem Jahre 1980 in die Hände gefallen. Eine Überschrift dort lautet: „Ortsgestaltungskonzeption für Müggelheim?“ Nach allem, was aus dem Bezirksamt jetzt zu erfahren ist, dürfte das Fragezeichen auch heute noch seine Berechtigung haben! Die Behauptung von damals „Ortsgestaltungskonzeption – Sache des ganzen Dorfes“, hat sie jemals gestimmt, stimmt sie heute? „Auch uns Müggelheimer Bürgern kann es nicht gleichgültig sein, wie sich unser Territorium entwickeln wird.“ „Es bedarf aber auch der Einsicht aller Bürger, dass nicht nur kurzfristig zu lösende Aufgaben, sondern auch längerfristige Ziele in eine solche Konzeption gehören.“ Diese Sätze sind noch immer aktuell, gerade auch, weil wir sie heute im Zusammenhang mit der „Lokalen Agenda Treptow-Köpenick“ sehen. Aber wer denkt überhaupt noch an diese Agenda?

Das neue Jahr hat für uns unterschiedlichste Schwerpunkte gleich am Anfang der Jahres. Nicht nur den Prozess in Leipzig, sondern auch den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart am 27. Januar. Was hat das mit uns zu tun? Darüber wird viel zu hören und zu lesen sein. In einem Programmheft der Deutschen Staatsoper aus dem Jahre 1978 zur Premiere von Mozarts letzter Oper „Titus“ lese ich den Satz: „Dass das Individuum einen Widerspruch austragen müsse, den Widerspruch zwischen menschlicher Selbstverwirklichung und sozialer Bestimmung, ist das Thema vieler Werke der Opera seria.“

Da ist es wieder, das Problem, dem jeder denkende Mensch sich stellen sollte und seine Lösung für sich finden soll – auch was unseren Ort Müggelheim betrifft. Nur an die eigenen kurzfristigen individuellen Bedürfnisse zu denken, sollte für keinen Bewohner Müggelheims die Lösung sein. Es besteht vielmehr ein unmittelbarer Zusammenhang, sich für unseren Ort zu engagieren und damit auch seinen eigenen Bedürfnissen zu dienen. Notwendige Informationen dazu zu geben, ist ein Anliegen des „Müggelheimer Boten“, der Ihnen auch die Möglichkeit bietet, Ihre Gedanken und Erfahrungen mitzuteilen und weiterzugeben.