Flugboot auf dem Müggelsee
Seltener Anblick auf dem Großen Müggelsee: Eine DO-24
landete am 14. Mai erstmals seit 70 Jahren wieder auf Berlins größtem
See. Gesteuert wurde sie vom Enkel des berühmten Flugzeugbauers
Dornier, Iren Dornier. Er befindet sich derzeit auf einer Weltumrundung
mit dem Oldtimer. Die Wasserschutzpolizei hatte extra für die
Landung des Flugbootes den See gesperrt. Nach einem kurzen Empfang
im Hotel am Müggelsee stieg der „Wasservogel” dann
wieder in die Luft und verabschiedete sich mit einigen Extrarunden
von seinen vielen Fans. Foto: Behrend (siehe Bericht)
Zukunft der Campingplätze vorerst gesichert
Neue Pachtverträge sollen bis 2010 laufen
von Petra Zoepf
Das Maiwetter passt zur Stimmung auf den Dauer-Zeltplätzen
im Südosten des
Bezirks Treptow-Köpenick. Richtige Sommerstimmung will bei
den Campern nicht aufkommen, denn erst Mitte des Monats hat die
Berliner Forstverwaltung den Vereinen Große Krampe I und II
ein neues Angebot unterbreitet. Es sieht vor, die zum 30. September
dieses Jahres auslaufenden Pachtverträge nur noch bis September
2010 zu verlängern. Danach soll das Zeltvergnügen für
den Müggelheimer Camping Club e.V. (Große Krampe I) und
den Camping-Club Köpenick e.V. (Große Krampe II) ein
Ende haben. Für den Platz Zeuthen I, unweit der Teikyo-Universität,
gilt dies ebenso. Nach Plänen der Berliner Forsten soll nur
Kuhle Wampe über 2010 hinaus Bestand haben.
„Der Bezirk will ein Großteil der Fläche übernehmen,
ein gutes Drittel des derzeitigen Zeltplatzes soll aufgegeben werden“,
sagt Lutz Wittich, zuständiger Referatsleiter bei den Berliner
Forsten. Es handele sich dabei um das Gelände westlich des
Zufahrtweges. Er begründet diese Entscheidung mit dem rückgängigem
Bedarf an Campingflächen.
Klaus Lehmann, Vereins-Chef von Große Krampe II, ist erst
einmal ganz froh,
dass es überhaupt weitergeht. Über einige Details des
Vertragsentwurfs müsse allerdings noch mit der Forstverwaltung
diskutiert werden. „Eine Kostenbeteiligung für den Erhalt
der Zufahrtsstraße können wir mit unserer Mitgliederstruktur
nicht leisten“, lehnt er einen der Vertragspunkte ab. Schwierig
sei auch eine Zeltplatzräumung bei Unwetterwarnung.
Dem stimmt Ullrich Hohwieler, Vorsitzender des Müggelheimer
Camping Clubs zu. „Es gibt verschiedene Meldesysteme. Es muss
eines zugrunde gelegt werde, das örtlich präzise Angaben
liefert“, so Lehmann, nur dann mache ein solcher Passus Sinn.
Seines Erachtens wird der Zustand der Zufahrtsstraße von den
Berliner Forsten hochgespielt. Die Mitglieder beider Vereine dürften
den 4,5 Kilometer langen Weg nur zum Auf- und Abbau der Zelte mit
dem Auto befahren und zahlten dafür zusätzlich zu den
Pachtgebühren ein Wegegeld von 1200 Euro pro Jahr. Hohwieler
strebt eine Pachtoption über 2010 hinaus an. „Die Fläche
sollte vom Bezirk übernommen werden“, so seine Vorstellung.
Es dürfe auch nicht übersehen werden, dass die Dauer-Zelter
einen Wirtschaftsfaktor für den Südosten darstellten.
„Schließlich kaufen wir hier alle ein“, sind sich
die beiden Vereinsvorsitzenden einig.
Das im Bezirk zuständige Amt für Umwelt und Natur will
sich augenblicklich zum Thema Dauer-Zeltplätze noch gar nicht
äußern. Es bestehe noch in mehreren Punkten Klärungsbedarf,
lautet die knappe Antwort. Konkreter sind hingegen die Pläne
der Bezirks-SPD. Sie strebt die Übernahme von Zeuthen I und
dem außerhalb der Wasserschutzzone II liegenden Teil von Kuhle
Wampe durch den Bezirk an. „Wir führen bereits intensive
Gespräche mit den Berliner Forsten und der Senatsverwaltung“,
sagt Fraktionsvorsitzende Heidrun Meißner. Voraussetzung sei
die Änderung des Flächennutzungsplanes, “dann kann
der Bezirk einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen“,
so Frau Meißner. Kuhle Wampe benötige außerdem
eine neue Fäkalanlage. „Die Krampenburg-Ruine kann für
Gastronomie und ein kleines Hotel genutzt werden. “ Beide
Plätze seien durch öffentliche Straßen zu erreichen.
Probleme für einen langfristigen Erhalt sieht Frau Meißner
hingegen für Große Krampe I und II: „Eine Übernahme
durch den Bezirk ist rechtlich nicht möglich“, erklärt
die Fraktionsvorsitzende. Zudem sei der Zufahrtsweg privat und in
einem schlechten Zustand.
Zelten an Dahme und Großer Krampe hat Tradition. Bereits seit
Beginn des 20. Jahrhunderts genießen Erholungssuchende die
Nähe von Wasser und Wald. Seit gut 50 Jahren schlagen Dauer-Camper
den ganzen Sommer über ihre Zelte dort auf. Insgesamt gut 1000
Zeltler aus Berlin oder der näheren Umgebung nutzen derzeit
die vier Dauer-Zeltplätze zwischen Müggelheim und Schmöckwitz.
Fast zwei Drittel sind 50 Jahre und älter.
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