Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 7/2011
Juli 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Steganlage Große Krampe gesperrt
Mit Musik gegen Fluglärm
Volksbegehren gegen Nachtflüge geplant
Nachnutzung des BER in Schönefeld
"Pelzlaker" in Feierlaune
Furiose Wochen auf dem Kaniswall
Gedanken aus Müggelheim
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Serie für den Natur- und Gartenfreund

Farbige Stauden im Garten

von Marianne Schäfer

Der Juni hat uns mit seinen sommerlichen Temperaturen verwöhnt. Alles blühte im Garten eher als gewohnt und leider verblühten die Rosen viel zu schnell. Ich würde sagen, die Rosen verblühen mir immer zu schnell. Tröstlich ist nur, dass es Sorten gibt, die öfter blühen.

Ebenfalls tröstlich ist, dass es noch andere Pflanzen gibt, die ebenso viel Freude machen, ja sogar die Wirkung mit anderen Stauden zusammen im Staudenbeet noch verstärken. Für die meistens rot oder rosa blühenden Rosen ist als Ergänzungsfarbe der blau blühende Rittersporn eine besonders geeignete Staude. Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass es vor etwa siebzig Jahren kaum Stauden und andere Zierpflanzen mit blauen Blüten gab. Diese mussten erst aus Wildstauden gezüchtet werden. Karl Foerster begeisterte sich so für die blau blühenden Pflanzen, dass er darüber ein Buch schrieb. Seine züchterischen Erfolge, besonders bei den Ritterspornsorten und bei den Bartiris sind noch heute anerkannt.

Ich hatte meine Freude an den Tradeskantien, einer beinahe grasähnlichen Staude, welche ein besonders großes Spektrum an Farben, von weiß, über rosa, hellblau und violett bis zum tiefen Dunkelblau hervor bringen kann. Sie vermehren sich durch Samen. Hat man eine Pflanze im Garten, so werden es bald viele sein und dann erlebt man das Wunder, dass jede neue Pflanze eine andere Blütenfarbe hervorzaubert. Die Blüten sind nicht groß, sie bestehen nur drei Blütenblättern und in der Mitte ein meist farblich kontrastierendes Pinselchen, die Staubgefäße. Jeden Morgen öffnen sie ihre Blüten und je nach Wettersituation schließen sie die Blüten etwa ab frühen Nachmittag. Dafür machen sie uns die Freude, von Mai bis Oktober zu blühen.

Die Pflanze stammt aus Virginien und wurde von einem Abenteurer namens Tradeskant nach Europa gebracht. Es gibt auch züchterisch verbesserte Sorten mit größeren Blüten, aber die meisten in unseren Gärten sind Nachkommen der Wildform.

Das Geranium, auch als Storchenschnabel bekannt, ist eine Pflanzenfamilie, zu welcher sehr unterschiedliche Arten gehören. Ihnen allen als Kennzeichen ist die Samenkapsel in Storchschnabelform. Zum Beispiel bei den Geranien, welche mit ihren vielen Rottönen und den dicken Blütenbällen als Balkonpflanze bekannt und bewährt ist. Ich meine das Kaukasus-Geranium als lockere Gartenstaude. Mit hübsch gezackten Blättern und den transparenten, blauen Lieblichkeiten, wie Karl Foerster einst schrieb.

Von diesen Pflanzen habe ich schon jahrelang immer wieder Nachkommen durch Samen in meinem Garten. Ich schätze nicht nur ihre zart blaue Blütenfarbe, sondern auch ihren samentragenden Storchenkopf mit dem Schnabel, welcher sich bei der Samenreife von der Spitze her aufrollt und dann ganz bizarr aussieht.

Eine weitere Pflanzengruppe mit vielen verschiedenen Arten ist die der Glockenblumen, lat. Campanula. Auch hier überwiegen verschiedene Blautöne, aber durch Züchtungen entstanden auch weiße und rosafarbene Sorten.

Karl Foerster zeigte in seinem Buch verschiedene Beispiele von Pflanzen in dem von ihm so begeistert aufgegriffenen Blau. Aber nur blau blühende Pflanzen sind langweilig, genau so, wie nur weiß blühende Pflanzen. In einer Staudenrabatte werden verschiedene Pflanzenarten, mit unterschiedlichen Blütenzeiten gepflanzt. Zu dem dann auch mit den Blütenfarben, welche sich dann gegenseitig ergänzen (die Komplementärfarben). In dem Moment wo Gelb ins Spiel kommt, wirkt die Pflanzung bunt! Aber, es ist alles eine Geschmacksfrage. Warum nicht bunt?

In den Anfängen der Gartengestaltung, bei den Klostergärten, dann bei den Bauerngärten, war es durchaus bunt. Die Vielfalt von Pflanzen, Gemüse-, Kräuter- und Zierpflanzen, ist doch auch sinnvoll und hübsch.