Gedanken aus Müggelheim
von Ute Schäfer-Lutz
Das Damoklesschwert der Schließung hängt nach wie vor über dem Müggeclub. Die meisten Müggelheimer werden wohl einsehen, dass unser Dorf nicht sehr reich an Attraktionen für ältere Kinder und Jugendliche ist. Würde der Müggeclub geschlossen werden, nachdem der Bezirk die Ausgaben für Jugendhilfe um ein Viertel kürzen muss, müssten unsere Kids entweder auf die Straße oder in den Bus - nach Köpenick nämlich. Dort gibt es allerdings auch kein Angebot, das einen Müggeclub ersetzen könnte. Und wer von uns Eltern sieht schon gerne seine 10-14-Jährigen auf Tour in unbekanntes Terrain? Bei den Grundschulkindern, für die es an der Schule kein Betreuungsangebot mehr gibt, kann die Existenz eines lokalen Freizeitangebotes viele Probleme abfedern. Deshalb lohnt es sich für uns, um den Erhalt des Clubs zu kämpfen.
Schnell kommt es zu der Meinung, dass Müggelheim aufgrund seiner Waldlage genug Freizeitmöglichkeiten für Kinder bietet. Nur: Für Kinderspielplätze - mit denen Müggelheim auch nicht gerade gesegnet ist - sind diese Kinder zu alt, und den Wald will das Forstamt lieber für sich behalten. Weder eine Mountainbike-Strecke noch wenigstens eine Rodelbahn sind im Wald machbar, und im Dorf selbst ist ja nicht einmal der Sportplatz unumstritten, an eine Skaterbahn gar nicht zu denken. Immer gibt es Anwohner, die sich gestört fühlen. (Die mögen sich trösten: Wenn der Flughafen kommt, ist auch der lauteste Kinderlärm nicht mehr zu hören.)
Deshalb ein Appell an alle Müggelheimer: Unterstützen Sie uns in unseren Bemühungen, auf unserer „Insel“ auch was für die Kinder zu tun. Auch die sollten sich angesprochen fühlen, die selber keine (mehr) haben. Wir können alle nicht zufrieden sein, wenn in unserem Dorf dank der großartigen Leistung des Heimatvereins zwar die Senioren betreut werden können, die Jugend aber auf der Strecke bleibt.
Sollte die Grundsatzentscheidung für die weitere Existenz des Clubs getroffen werden - was wir hoffen - so ist viel Arbeit angesagt. Der Club muss schalldicht gemacht werden und einige andere Sanierungsarbeiten stehen an. Dies ist natürlich mit Geldausgaben verbunden, für die wir Sie dann um Unterstützung bitten werden. Die Müggelheimer Feuerwehr geht mit gutem Beispiel voran. Sie hat schon jetzt eine Spende überreicht und die Mitarbeit bei den Umbauarbeiten zugesagt. Wenn Sie sich einmischen wollen: Joachim Stahr ist der zuständige Jugendstadtrat, dem Sie unter Tel. 6172-4192 oder per Fax 6172-4504 Ihre Meinung sagen können.
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