Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 03/2002
März 2002

Inhalt
Müggelheim im Wandel
Neue Dorfklub-Mitarbeiterin
Überfall auf Geldtransporter gescheitert
Müggeltherme in den Startlöchern
Neu-Helgoland im bewährten Fachwerkstil
Müggelhorter geben nicht auf: Schneeräumung der Straße gefordert
Dreimal Augustinski in Müggelheim
Schildbürgerstreich: Straßenschilder für Wildschweine
Frohe Ostern!
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Aus den Vereinen
Kleinanzeigen
Leserbrief
Kirchenseite
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 

Von fliegenden Hasen und Osterkränzen

Warum sollen nur in der Adventszeit schöne Kränze den Gästen bereits an der Tür ein herzliches Willkommen bereiten? Eigentlich gibt es dafür keinen Grund. Stellen Sie doch einmal einen netten Osterkranz zusammen. Zum Beispiel aus Buchsbaum, innen drin sitzt ein Hahn in einem Strohnest, der ganze Kranz wird mit weißen, flaumigen Federn geschmückt und an bunten Bändern aufgehängt.

Oder hängen Sie an Kranz oder Gebinde alles, was zum Thema Frühling gehört - natürlich mit einigen größeren Blickpunkten.

Wenn Sie aufgeregte Kinder beschäftigen möchten, lassen Sie sie doch einfach ein Spiel basteln, mit dem sie hinterher gleich spielen können. Benötigt wird ein Eierkarton (die 30er-Platten vom Händler), Korken, und Fotokarton. Auf den Eierkarton wird das Spielfeld aufgemalt. Innen drin jeweils eine Viererreihe mit unterschiedlichen Farben. Außen herum wird auch gestrichen, weil es schöner aussieht - beispielsweise alles rot, die Spitzen gelb. Nun werden Ohren und Arme der Hasen aus verschiedenfarbigem Tonpapier ausgeschnitten. Mit einem Cuttermesser werden Schlitze in die Korken geritzt, in die dann Arme und Ohren gesteckt werden. Augen, Nase, Barthaare aufmalen - los geht‘s. Fehlt nur noch der Löffel, mit dem der Hase auf das Feld geschnippt werden soll. Vorher die Punktzahl pro Farbe festlegen. Vielleicht landet der fliegende Hase ja in der Vertiefung mit dem höchsten Wert. Am besten, man stellt vor dem Spiel seine eigenen Regeln auf. sip

Frühling - ein Farbenrausch

Ostern, ein Fest der Farben. Tauchen Sie ein in diesen Farbenrausch. Genießen Sie den Tusch in Rot, Gelb, Grün und Orange. Lassen Siesich von einer fröhlichen und zugleich die Seele streichelnden Farbenwelt verzaubern. Holen Sie sich Blumen ins Haus, dekorieren sie mit vielen Tönen.

Deko für einen schönen Ostertisch: Bunte Tischdecke oder Sets, darauf farbiges Geschirr mit einer weißen Serviette. Auf die Serviette kommt ein aus orangefarbenen Krepppapierstreifen zusammengeknülltes Nest. Zwei buntgefärbte Eier und einige Blüten krönen das ganze.

Üppige Blumensträuße, Ton in Ton (z.B. rosarote Tulpen und Rosen) mit Dilldolden aufgelockert, oder ein bunter Frühlingsblumenmix - nur fröhlich und üppig müssen sie sein. So kommt der Frühling auch in die eigenen vier Wände.

Schlemmen im Kreise netter Menschen

Mit Ostern ist die Fastenzeit vorbei und es darf wieder geschlemmt werden. Und traditionell machen das auch die meisten, in Familie oder mit netten Freunden zusammen - schließlich haben wir vier frei Tage. Aber es muss ja nicht immer das große Festmenü sein. Mit einem Brunch (eine Mischung aus Breakfast/Frühstück und Lunch/Mittag) kann man viel mehr Leute bewirten und es geht ungezwungener und fröhlicher zu. Vor allem für Kinder bietet sich das an. Dazu gibt es warme und kalte Speisen, süßes und deftiges. Neben Kaffee können auch Sekt und Kinderpunsch gereicht werden. Hier einige Anregungen.

Pikante Mini-Tartes: Mürbeteigtörtchen in 14cm-Formen blind backen. Frühlingszwiebeln, Kochschinken, Tomatenstückchen und Möhrenwürfel kurz andünsten. 250 ml Sahne, 2 Eier, 100 g geriebenen Käse verquirlen, würzen, über den Belag geben, 25 Minuten bei 200 Grad backen.

Panna Cotta: 600 ml Sahne, Mark einer Vanilleschote, 100 g Zucker 15 Min. köcheln lassen. 5 Bl. Gelantine nach Anweisung unterziehen. In Förmchen verteilen, im Kühlschrank ca. 4 Stunden fest werden lassen, mit gemischten Beeren anrichten.

Pikante Blätterteigtaschen: Blätterteig auftauen. Gehackter TK-Blattspinat, feingewürfelte rote Paprika, 1 Bd. Basilikum, 1 Knoblauchzehe, 200 g Rahmaufstrich vermischen, würzen. Teigplatten halbieren, füllen, Rand mit Eiweiß diagonal verkleben, Taschen mit Eigelb bestreichen, 12-15 Minuten bei 225 Grad backen.

Kinderpunsch mit Äpfeln: 2 knackige rote Äpfel in hauchdünne Scheiben schneiden. Mit je 1 Liter kaltem Orangen- und Apfelsaft auffüllen, ziehen lassen. Vor dem Servieren mit eiskaltem Mineralwasser auffüllen. Erwachsenenvariante: Äpfel mit Calvados oder Orangenlikör marinieren, mit je 1 Liter Orangensaft und Weißwein auffüllen, ziehen lassen. Vor dem Servieren Sekt oder Cidre drübergießen.

Außerdem bieten sich an: Frühlings-Kräuterquarks entweder nur mit frischen Kräutern oder auch mit feingehackter Paprika; jegliche Art von Hefegebäck und gefüllten Eiern; Salate, Spargelrahmsuppe, provencalische Kalbfleischspießchen (mit Zitronenschnitzen, Schalotten, Kirschtomaten und Oliven).

Na dann: Guten Appetit! Und viel Spaß mit Ihrer Brunch-Gesellschaft. sip


Gedanken zu Ostern

von Pfarrer Siegfried Menthel

„Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos . . . Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der erste der Entschlafenen.” (Paulus, 1. Brief an die Korinther, Kapitel 15, Verse 12-14, 20)

Über die Auferstehung der Toten denke ich oft nach. Bei der Vorbereitung einer jeden Beerdigung. Ich frage nach der Hoffnung für diesen konkreten Menschen, der gestorben ist. Dabei mache ich die Erfahrung, dass sich mir diese Hoffnung aus dem jeweils einmaligen Lebenslauf jedes Mal neu und in Beziehung auf dieses nun abgeschlossene Leben erschließt.

Mir steht kein Klischee zur Verfügung, das für jeden Menschen passt. Keine christliche Weltanschauung, die ich nur zu rezitieren hätte. Ich erlebe die Hoffnung, von der ich spreche, als ein Beziehungsgeschehen: Ich bedenke das Leben eines Menschen vor dem liebenden Gott. Da wird Hoffnung jedes Mal neu geboren. Da finden sich Sätze für diesen Menschen - bei einem anderen Menschen beginnt der Prozess von vorn und es finden sich ganz andere Sätze. Sie finden sich, ich habe sie nicht zur beliebigen Verfügung wie einen Fahrplan.

Ganz genauso geht es mir mit meiner eigenen Hoffnung. Ich erlebe sie als ein Geschenk, das jedes Mal aufs Neue ein Geschenk ist. Wie eine liebevolle Umarmung jedes Mal ein neues, ein besonderes Ereignis ist. Kein Dauerzustand. Ich kenne auch hoffnungsdürre Zeiten in meinem Leben.

Ich schreibe davon so persönlich, weil ich das fatale Missverständnis vermeiden möchte, es ginge um eine christliche Ideologie. Als hätte ich Gott in der Hand und könnte damit handeln.

Ehrlichen Herzens kann ich nur von einer lebendigen Beziehung sprechen. Sie ist tief. Sie ist mir unbegreiflich. Ihr vertraue ich mich an. Ich kann mir die Auferstehung nicht vorstellen. Aber das brauche ich auch nicht. Ich kann mir den Himmel nicht ausmalen. Das ist auch nicht nötig. Das Vertrauen auf den liebenden Gott, der mir nah ist und der mir fern ist, genügt.

Das Vertrauen auf die Worte Christi genügt. Sein Vorbild genügt. Die Liebe, die er gebracht hat, führt wirklich weiter. Auch in meinem Leben. Diese Erfahrung genügt. So dass ich sagen kann: In meine eigene Lebensmitte hinein ist Christus auferstanden.

Die Sätze von Paulus, die ich an den Anfang gestellt habe, gehören zum ältesten Auferstehungszeugnis, das wir kennen. Aber schon dort: Skepsis, Bestreitung, Leugnung der Auferstehungsbotschaft. Das ist kein Wunder. Das kenne ich aus meinem Leben auch.

Sowie ich beginne, mir das auszumalen, streikt mein Verstand. Trotzdem der Auferstehung zu vertrauen - ohne sie mir vorstellen zu können - ist ein Geschenk aus dem heraus ich lebe und das ich gern weitergebe.

Leben ist mehr, als wir von ihm wissen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie davon berührt werden.