Wo finde ich mein Fresschen?

Von Ingrid Zweiniger






Bevor die Geschichte beginnt, kommt ein Zitat aus einem englischen Buch:

„Was ist so besonders an einem gestutzten englischen Rasen? Die Natur hat offenbar ganz anderes im Sinn. Vielleicht ist es an der Zeit, sich mit Gänseblümchen anzufreunden. Entwerfen Sie einen Garten der Spaß macht, nicht Arbeit.”

Der Sommer beginnt. Es wird hoffentlich eine schöne Zeit für Mensch und Natur. Die große Hitze kann weg bleiben, damit wir nicht als Schmorbraten durch den Müggelwald rennen müssen.

Diese Gedanken hatte Trabbi. „Ich glaube, ich muss mich wieder mit meinem Kätzchen unterhalten, denn es gibt einige Dinge in dieser Frühsommerzeit, die mich beschäftigen. Ich werde mich auf den Weg machen, um mein Kätzchen zu finden.”

Es war ganz einfach, denn Fritzi saß auf der Wiese und beobachtete die Tiere, die um sie herumflogen.

„Da bist du ja, mein Kätzchen. Hast du Lust mit mir zu quatschen?”

„Na klar, wie immer, mein lieber Köter. Was hast du denn auf dem Herzen?”

„Eine ganze Menge, denn es geht um unseren Lebensraum.”

„Trabbi, muss ich dich jetzt Herr Professor Trabbi nennen? Wie kommst du auf so eine Formulierung, unser Lebensraum? Willst du wissen, in welchem Raum ich lebe? Ich kann es dir gleich sagen, in meiner Holzhütte mit Frauchen und Herrchen und in unserem Garten.”

„Hast du prima formuliert, Fritzi. Aber der Lebensraum ist der Raum für Mensch, Tier und Natur auf unserem Planeten. Hast du den Professor Trabbi verstanden?”

„Ja, das habe ich verstanden. Aber dann wollen wir mal anfangen mit den Problemen, die du hast.”

„Ich habe keine Probleme. Mir geht es genauso gut wie dir. Aber da wir nicht alleine sind in unserem Müggelwald und auf unserer Erde, sollte man sich auch mal Gedanken darüber machen, wie es anderen Tieren geht.”

„Hast du ein besonderes Tier, an das du da denkst?”

„Ja, habe ich. Ich denke an die Insekten.”

„Wieso denn Insekten? Diese kleinen Viecher krabbeln doch überall bei uns im Garten rum. Ich habe sie gerade beobachtet. Denen geht es doch gut bei uns.”

„Ja, vielleicht bei uns. Aber ich habe vor einiger Zeit gehört, dass es ein Insektensterben gibt. Das heißt, es werden immer weniger Insekten, weil sie keinen Lebensraum mehr finden, denn dieser Lebensraum wird von den Menschen zerstört.”

„Das ist ja gruselig, Trabbi. Aber weil du wieder beim Lebensraum angekommen bist Trabbi, musst du mir nun auch erklären, wie der Lebensraum der Insekten aussieht, damit ich das verstehe.”

„Also das bedeutet, dass alles natürlich ist. Dass die Blümchen auf dem Rasen wachsen dürfen, wo sich die Insekten ihr Fresschen holen. Zum Beispiel von den Gänseblümchen und den Butterblumen, aber auch allen anderen Pflanzen, die in der freien Natur wachsen. Weißt du, wir brauchen keine Natur, die gestriegelt und gebügelt ist, weil der Mensch es so will und denkt, es ist gut so. Wichtig ist, dass der Mensch auch an die Umwelt denkt, denn sonst bekommt auch er Schwierigkeiten, weil er irgendwann keinen Lebensraum mehr für sich selber hat.”

„Also Herr Professor Trabbi, das war ja wieder eine Super-Lehrstunde. Ich habe alles gelernt und werde mich nun um meinen schönen Lebensraum kümmern.”