Mehr Leben für die Erpe

Dem Gosener Kanal geht es gut. Er erreicht als einziges kleines Fließgewässer im Bezirk einen guten ökologischen Zustand. Wasserpflanzen, Plankton und wirbellose Tiere seien dort artenreich vertreten, heißt es von der Senatsumweltverwaltung. Nur der Fischbestand sei schwankend.

Anders ist es um die 32 Kilometer lange Erpe bestellt. Vor allem nach Starkregen hat das kleine Flüsschen, das auf Berliner Gebiet vor allem durch Friedrichshagen fließt, mit den Folgen zu kämpfen: starke Verkrautung, wenig Vielfalt an Wasserpflanzen und wirbellosen Lebewesen. Den regelmäßig nötigen Entkrautungsmaßnahmen soll nun durch ein Gewässerentwicklungskonzept gemeinsam mit dem Land Brandenburg der Kampf angesagt werden. Der Bau einer Flockungsfiltrationsanlage im Klärwerk Münchehofe soll den überschüssigen Phosphor zurückhält und somit die Erpe (auch Neuenhagener Mühlenfließ genannt) entlasten. Wann es so weit ist, dazu äußerte sich Staatssekretär Stefan Tidow in seiner Antwort auf die Anfrage von der SPD-Abgeordneten Nicola Böcker-Giannini noch nicht.

Frühling - eine Anekdote

Der erste schöne Tag im jungen Jahr der frühen 70er in Berlin (anno 1965). Die warmen Sonnenstrahlen streicheln unsere Wangen, Kinder spielen auf der Straße, malen mit bunten Steinen Männchen auf das Pflaster.
„Wenn Kinder auf der Straße malen, wird es Frühling”, sagt meine Freundin. Ich denke dabei auch schon mal an mein Kind, das auch einmal auf der Straße spielen wird.
An einem schönen Tag komme ich nachmittags nach Hause. Vorsichtig haben sich auch auf dem meinem Hinterhof ein paar Sonnenstrahlen gewagt. Ich wohne nämlich in einem alten Mietshaus mit Hinterhaus – Ein-Raum-Wohnung, Klo eine halbe Treppe tiefer. Auch auf diesem Hinterhof sehe ich Kinder spielen, malen auf dem Pflaster.
„Ich habe schöne bunte Kreide, damit könnt ihr besser malen als mit den Steinen“, rufe ich den Kindern aus meinem Fenster zu und werfe die Kreide in Zeitungspapier gewickelt aus dem Fenster. Das war damals ja so üblich: Um den Weg nach oben oder unten zu sparen warf man alles aus dem Fenster.
Die Kinder stürzten sich auf das neue Spielzeug, verteilen die Kreide gerecht untereinander und fangen gleich an, alles auf seine Bemalbarkeit zu untersuchen. Das erste Objekt ist die Mülltonne: „Ja, die Kreide malt”. Weiter geht‘s zur Hauswand, über die Klopfstange zur Haustür. Bis jetzt brauchten sie sich nicht zu bücken, aber alles ist schon mit schönen Strichen, Männchen und interessanten Köpfen bedeckt.
Macht nichts, das Hofpflaster ist ja noch frei. Jetzt geben sie sich Mühe, jeder gibt sein Bestes. Sie müssen nur möglichst schnell die Kreide über den ganzen Hof verteilen, das erkennt man an ihrem Eifer.
Der Hof ist nun voll gemalt und sie fangen an, sich gegenseitig zu bemalen. Es gibt Tränen, aber die versiegen schnell wieder. Die Kreide ist nun alle und sie erzählen sich gegenseitig von Makkaroni mit Tomatensoße, die sie mittags gegessen haben.
Kinder malen wieder auf der Straße – es wird Frühling in Berlin!
Waldkauz

Kein Osterspaziergang in diesem Jahr

Die Organisatoren des traditionellen Osterspaziergangs Klaus Daleske und Martin Jahn haben sich verständigt, den üblichen Osterspaziergang durch die Müggellandschaft in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen zu lassen. Sie bitten alle diejenigen, die sich wie jedes Jahr darauf gefreut haben, um Verständnis. Ziel ist es, nicht mit schlechtem Beispiel voranzugehen und undisziplinierte Menschen (auch solche soll es geben) womöglich zum Nacheifern anzuregen. „Wir verzichten auf diesen Osterspaziergang, damit wir uns im nächsten Jahr wieder fröhlich daran beteiligen können”, sagen die beiden Organisatoren und blicken frohgemut in die Zukunft. So bleibt Ihnen nur eins: Brechen Sie mit Ihrer Familie einfach alleine auf zum Spaziergang. Auch das Ostereierverstecken in freier Natur hat durchaus seinen Reiz.

Neue Glasaale für die Berliner Gewässer

Mehr als zwei Millionen Jungaale, sogenannte Glasaale, wurden im März in der Havel, der Spree und der Dahme ausgesetzt. Damit soll, wie in jedem Jahr, der Aalbestand in den Berliner Gewässern gesichert werden.

Grund für diese Maßnahme von Menschenhand ist, dass den Tieren der natürliche Weg – aus dem Westatlantik über Tausende von Kilometern in die europäischen Flüsse – durch die zahlreichen Wasserbauten wie Wehre und Schleusen versperrt ist. Da Aale zugleich nicht gezüchtet werden können, weil sie sich in Gefangenschaft nicht vermehren, werden die wenige Zentimeter großen Jungtiere an der westeuropäischen Küste gefangen und in den hiesigen Gewässern ausgebracht. Der Fang erfolgt mit einer zertifizierten, besonders nachhaltigen und schonenden Methode.

In diesem Jahr wurden in Berlin unter anderem durch die Köpenicker Fischervereinigung und das Fischereiamt Berlin insgesamt 633 Kilogramm Glasaale ausgesetzt. Das sind rund zwei Millionen Tiere auf einer Gewässerfläche von 4575 Hektar. Die Kosten für diese Maßnahme betragen etwa 130.000 Euro, davon sind 67.500 Euro Fördermittel der Europäischen Union, 22.500 Euro Landesmittel und 40.000 Euro Eigenmittel der Fischereiberechtigten, die Hälfte davon vom Fischereiamt Berlin.

Der Europäische Aal gehört zu den heimischen Fischarten und hat eine wichtige ökologische Funktion. Er trägt unter anderem zur Wasserreinhaltung und zur Reduzierung der Fischbiomasse sowie invasiver, gebietsfremder Flusskrebsarten in den Gewässern bei. Darüber hinaus gehört er zu den wirtschaftlich bedeutendsten Fischarten der Fluss- und Seenfischerei.

Aale werden etwa 20 bis 30 Jahre alt und wandern zum Laichen rund 5000 Kilometer durch den Atlantik bis zum Sargassosee, wo sie nach dem Laichen sterben. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven treiben anschließend etwa drei Jahre im Meer, bevor sie als Glasaale an die Flussmündungen und anschließend flussaufwärts zu den angestammten Plätzen der Elterntiere wandern.

Aufgrund der veränderten Umweltbedingungen sowie der fehlenden Wandermöglichkeiten ging der Aalbestand in Berlin stark zurück. Mit dem Ausbringen der Jungaale kann der Bestand in den Berliner Gewässern gesichert werden.    sip

Sommerzeit

Die Umstellung auf Sommerzeit und das beginnende Frühjahr haben auch Auswirkungen auf den Müggelheimer Boten: Ab April werden nun auch wieder die Wochenend-Grundstücke beliefert. Da die Bewohner der meist nicht winterfesten Lauben in der kalten Jahreszeit selten bis gar nicht in Müggelheim sind, werden sie nur von April bis einschließlich September mit dem Müggelheimer Boten beliefert.

An dieser Stelle möchten wir auch noch einmal darauf hinweisen, dass Haushalte, die einen Werbeverbotsaufkleber an ihrem Briefkasten befestigt haben, keinen Müggelheimer Boten bekommen. Wir bitten um Verständnis. Wenn sie allerdings den Zusatz „außer Müggelheimer Bote” oder ähnliches anbringen, werden unsere Austräger sie auch wieder beliefern. Eine begrenzte Anzahl an Aufklebern dazu haben wir auch.

Das Team des Müggelheimer Boten freut sich auch immer über Zulieferungen – seien es Vereinsmitteilungen, Leserbriefe oder Hinweise über Berichtenswertes.


Sie können uns jederzeit per E-Mail erreichen unter redaktion@mueggelheimer-bote.de oder unter der Telefonnummer 65 90 8705. Wir behalten uns allerdings vor, eine Auswahl zu treffen und ggf. Kürzungen vorzunehmen. sip