Imbissruine kommt weg
Wasserbetriebe brauchen Gelände für Neubau
Noch steht „Waldbistro“ an der Ruine, ein paar leere Bierflaschen haben Spaziergänger auf den Tresen gestellt. Seit mindestens zehn Jahren ist der Imbisskiosk am Parkplatz von Rübezahl am Müggelheimer Damm geschlossen.
Nun soll die Ruine endlich abgerissen werden. Sie war kurz nach dem Untergang der DDR von einem privaten Investor auf einem Grundstück des damaligen Bezirksamts Köpenick gebaut worden. Nachdem das bezirkliche Tiefbauamt mehrmals die Pacht für das Grundstück angehoben hatte, stellte der Betreiber um 2010 den Gastronomiebetrieb ein.
„Ich fahre dort mehrmals im Monat vorbei und ärgere mich jedes Mal über die Ruine, die das Umfeld verschandelt. Und ich frage mich, warum der Kiosk nicht einfach abgerissen wird, wenn sich kein Nutzer findet“, erklärt Stefan Förster, Abgeordnetenhausmitglied der FDP aus Köpenick.
Deshalb hat der Abgeordnete kürzlich mehrere Fragen über das Abgeordnetenhaus eingereicht. Die Antwort kam jetzt. Und die ist erstaunlich. Wie Staatssekretärin Barbro Dreher von der Senatswirtschaftsverwaltung mitteilt, sind die Berliner Wasserbetriebe Eigentümer von Grundstück und Kiosk. Die haben die Immobilie nämlich bereits 2020 vom Bezirk Treptow-Köpenick gekauft. Und lassen den Kiosk spätestens im 3. Quartal abreißen. Der Bezirk Köpenick hatte dem Gastronomen bei Verpachtung der Fläche vor rund 30 Jahren keine Abrissverpflichtung auferlegt.
„Wir wollen dort aber keinen Imbiss betreiben. Direkt neben dem Kiosk befindet sich unser Abwasserpumpwerk Köpenick 1e, in dem Abwasser aus dem Umfeld und Müggelheim in Richtung Klärwerk befördert wird. Die Anlage ist verschlissen und soll durch einen Neubau ersetzt werden“, erklärt Stephan Natz, der Pressesprecher der Berliner Wasserbetriebe, auf Nachfrage. Das neue Pumpwerk wird wie der Vorgängerbau ein sogenanntes Schachtpumpwerk, außer einem elektrischen Schaltkasten befinden sich auch künftig alle technischen Anlagen unter der Erde.
Ralf Drescher