Gleich zwei große Brände hielten unsere Feuerwehr in Atem

Die Müggelheimer zeigten wieder viel Herz und Solidarität

Von Simone Jacobius

SIMONE JACOBIUS (2)

Zwei Brände in fünf Tagen: Der leerstehende Bungalow in Spreewiesen und das Haus am Annweiler Weg.

Gleich zwei Brände im Abstand von nur fünf Tagen haben unsere Müggelheimer Feuerwehr Mitte Dezember in Atem gehalten. Ein Einfamilienhaus am Annweilerweg brannte am 11. Dezember aus. Am 16. Dezember war  es ein großer Bungalow in Spreewiesen, an der Straße 38. Er soll angeblich leerstehend gewesen sein, trotz des gepflegten Grundstücks.

Die Müggelheimer bewiesen wieder einmal Herz. Für das Ehepaar K., das sein Haus verloren hat, wurden über Facebook gleich große Spendenaktionen ins Leben gerufen. Sowohl zur finanziellen Unterstützung als auch Hilfe mit materiellen Dingen. Schon wenige Tage nach dem Brand konnten dem Ehepaar 1500 Euro übergeben werden, heißt es auf Facebook.

Die Tochter des Ehepaars war fassungslos. Auf Facebook schreibt sie: „Ich möchte mich im Namen meiner Eltern ganz herzlich bei all den zahlreichen Feuerwehrleuten bedanken, die unser Haus heute Abend bis in den Morgen versucht haben zu retten und uns in diesen schweren Momenten zur Seite standen. Vielen lieben Dank! Man kann diesen schweren Verlust nicht in Worten zusammenfassen, den sie jetzt durchmachen müssen. Vielen lieben Dank auch an die Nachbarn, die ihnen Hilfe anboten.”

Was war geschehen? Das Ehepaar hatte seine Enkelkinder zu Besuch, die gerade in der Badewanne saßen, als der Mann den Rauch entdeckte. Alle vier konnten noch selbstständig vor Eintreffen der Feuerwehr das Haus verlassen. „Als wir ankamen, stand schon das ganze Dach unter Rauch und der Eigentümer stand auf der Leiter und versuchte zu löschen“, erzählt André Beckmann, stellvertretender Wehrleiter in Müggelheim. Er war mit sieben Kameraden als erster am Unglücksort. Die Bewohnerin und die Kinder seien derweil bereits bei Nachbarn untergekommen. An der Fassade im Erdgeschoss war ein großer Brandfleck zu sehen, so dass Beckmann von einem technischen Defekt als Ursache des Brandes ausgeht. Der Brand hat sich dann vermutlich von dort nach oben ausgebreitet. Aber das ermitteln nun die Brandexperten.

„Vorne links hat es angefangen, aber hinten rechts qualmte es schon. Heißt, das ganze Dach war schon angegriffen und wir kamen nicht rauf”, sagt Beckmann. Die Brandbekämpfung gestaltete sich auf Grund einstürzender Decken und Dachbereiche, sowie einer Oberleitung der Straßenbeleuchtung als schwierig und konnte anfangs nur von außen mittels Hebebühne erfolgen. Erst als das Feuer ins Erdgeschoss übergriff, konnte auch von unten gelöscht werden, bis dahin konnte das Feuer nur kontrolliert und die Nachbargebäude geschützt werden.

Insgesamt seien in der Nacht etwa 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort gewesen und bis zu 70 zeitgleich. Selbst aus Marzahn und Charlottenburg sei Unterstützung angerückt. Bis um 4.30 Uhr dauerte der Einsatz.

Tragisch ist, dass es sich bei dem Ehepaar um dasjenige handeln soll, das im Dezember 2019 dem älteren Ehepaar geholfen hatte, deren Haus damals am Enkenbacher Weg abbrannte. Nun benötigen sie selber Hilfe.

Feuer im Bungalow

Etwas weniger dramatisch war die Situation fünf Tage später in Spreewiesen. Zwar wurde bei der Alarmierung eine falsche Adresse (Am Bauersee) genannt, aber die    Feuerwehr wurde bereits erwartet und zum richtigen Grundstück an der Straße 38 geleitet. Der Bungalow stand leer und soll angeblich zum Verkauf stehen. „Als wir ankamen, hat bereits das komplette Dach gebrannt“, sagt Vize-Wehrleiter Beckmann. Mitten in der Nacht, um 4.30 Uhr, kam der Alarm. Wieder waren die Müggelheimer als erste zur Stelle. Insgesamt rückte die Feuerwehr mit 50 Kräften aus dem Südosten Berlins an. Sie brachten das Feuer schnell unter Kontrolle. Verletzt wurde niemand. Schon im Laufe des Vormittags waren die Brandermittler der Kripo zur Stelle.

Es war nicht der erste Brand in dem Bungalow. Schon wenige Wochen vorher seien sie auch zu genau dieser Adresse gerufen worden, sagt Beckmann. 

Zusammen mit dem schweren Unfall auf dem Müggelheimer Damm (siehe Weitere Meldungen) hatten die Müggelheimer Kameraden eine sehr ereignisreiche Vorweihnachtswoche.