Familienzirkus kämpft ums Überleben
Hilfe der Müggelheimer dringend benötigt
Von Simone Jacobius
G & K GmbH
Eigentlich sollte es so sein, dass Sven Rogall den Müggelheimern eine Freude macht. Kamele, Pudel und Ponys standen in den Startlöchern, damit der kleine Familienzirkus Hopplahopp sein übliches Weihnachtsprogramm absolviert. Doch es kam alles anders. Der pandemiebedingte Lockdown zog der Familie förmlich den Boden unter den Füßen weg.
„Es fehlt uns an allem”, sagt der Zirkusdirektor. Er und seine drei Kinder leben zurzeit von Hartz IV, doch für die Tiere muss auch gesorgt, die Versicherungen für die Fahrzeuge gezahlt werden. Letztere sind jetzt zwar um einen Monat gestundet worden, aber was kommt dann?
Auf Facebook haben schon viele Müggelheimer zur Unterstützung des Familienzirkusses aufgerufen. Auch größere Spenden gab es bereits. So hat Frank Gläser von der Firma G & K GmbH Elektrische Sicherheit vor Weihnachten einen Scheck über 250 Euro überreicht (Foto). „Statt der üblichen Weihnachtsgeschenke wollten wir in diesem Jahr Kultureinrichtungen unterstützen", sagt er. Geld, das Sven Rogall dringend gebrauchen kann.
Wer den kleinen Zirkus unterstützen möchte: Neben Geld werden vor allem Heu und Hunde-Nassfutter benötigt. Viele Müggelheimer bringen schon Möhren vorbei. Rogall geht davon aus, dass er mindestens bis Ende Januar in Müggelheim auf der Kirchenwiese bleibt. Sein Wunsch wäre es, hier auch noch Vorstellungen bestreiten zu können, sowie der Lockdown gelockert wird. Zurzeit ist nur der kostenlose Streichelzoo zum Füttern der Tiere erlaubt. Und sonntags von 12 bis 16 Uhr bietet er Ponyreiten an, für 2 Euro pro Tour.
Seit 2008 präsentiert die Familie Rogall fast jeden Tag ein 90-Minuten-Programm. Nur montags ist eigentlich Ruhetag. Seit fünf Jahren veranstaltet die Familie den beliebten Weihnachtszirkus in Müggelheim. Mit einer abgespeckten Version ihres Programms treten sie normalerweise auch in Schulen und Kindergärten auf.
Wer also helfen möchte, geht einfach mal beim Zirkus vorbei. Gerade Kinder freuen sich immer darüber, Tiere zu gucken und zu streicheln. Und wenn man ihnen dann noch etwas zum Futtern geben darf....