Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 12/2001  
Dezember 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Front-Ansicht der Müggeltherme: Im Vordergrund eine Fontäne, deren Wasserlauf bis zum Eingang mit der Kuppel reicht. Links der Tauch-, rechts der Rutschenturm. Ganz links das neue Ramada-Hotel. Zeichnung: Jahn

Zwischen Hoffnung und Zweifel: Müggeltherme kommt!

Kommt sie, oder kommt sie nicht? Ja, sie kommt! Die Müggeltherme an der Straße 635 soll gebaut werden, obwohl ein anderer Investor ein Thermalbad in Adlershof plant. Anfang November wurden die Geschäftsführer der Müggeltherme davon überrascht, dass die Deyle-Gruppe in Adlershof nicht nur ein Thermalbad mit Nutzung der Solequelle plant, sondern auch einen Spaß- und Saunabereich integrieren will. Auf eine Entfernung von knapp zehn Kilometer Luftlinie eine heikle Konkurrenz.

„Unsere Therme kommt“, sagt Peter Schwarz, ein Geschäftsführer der Müggeltherme zuversichtlich. Alle Vorbescheide lägen bereits vor, schriftlich oder mündlich. Jetzt werde mit der Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens begonnen. Dafür findet am 4. Dezember um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung für die Müggelheimer Verbände und die interessierte Bevölkerung im Dorfklub statt.

Grundriss des Spaßbades, allerdings nur in Form von Symbolen, sie geben nicht die spätere Gestalt wieder.
Lothar Eschenbach und Peter Schwarz begründen ihre Zuversicht mit der Planungsreife ihres Projektes. Sie würden etwa ein Jahr vor der Adlershoftherme fertig sein. Außerdem würde die Deyle-Gruppe das Projekt nur mit Fördermitteln des Landes Berlin bauen und jeder kenne das finanzielle Waterloo der Hauptstadt. 60 Millionen sollen in Adlershof investiert werden. Über die Höhe der avisierten Zuschüsse schweigt sich Uwe Deyle aus.

„Berlin ist übersättigt mit spartanischen Wasserangeboten. Es gibt einen großen Bedarf an guten Schwimmbädern, vor allem hier im Süden“, begründet Planer Uwe Deyle den Standort der Adlershoftherme. Ein Argument, dass sich auch auf die Müggeltherme übertragen lässt. „Wenn in Adlershof nur das Solebad, ein Schwimmbad und der Saunabereich gebaut werden, wäre das kein Problem für uns. Nur der Spaßbereich sollte nicht kommen“, sagt Peter Schwarz. In Kürze werde daher ein klärendes Gespräch zwischen den Betreibern der Müggeltherme, den Betreibern der Adlershoftherme und dem Bürgermeister Klaus Ulbricht stattfinden.

Der Chef der Berliner Bäderbetriebe, Klaus Lipinski, hat bereits Kooperationsbereitschaft angekündigt. Wenn zur Müggeltherme ein 25-Meter-Becken gehöre, könne das als Ausgleich für die marode Allende-Schwimmhalle genommen werden. Dass hieße, das sich die BBB an den Betriebskosten für das Schwimmbecken beteiligen würden. Dafür hätten sie ein nagelneues Schwimmbad umsonst hingestellt bekommen und könnten die Geld verschlingende Allende-Halle schließen.

Übrigens wird es auch in der Müggeltherme ein Solebecken geben - auch ohne entsprechende Quelle. Entweder wird die Sole aus Bad Saarow angeliefert, die dortigen „Schürfer” haben bereits Zustimmung signalisiert. Oder aber das gesunde Salz wird mittels einer speziellen Rezeptur hergestellt und dem Wasser in einer bestimmten Konzentration unter ständiger Überwachung zugesetzt.

Das geplante Hotel wird sogar noch eine Nummer größer ausfallen. Die Ramada-Kette will dort ein Hotel garni mit etwa 230 Betten betreiben - in erster Linie für Busreisen.

Die alte Werkhalle von Werkstein wird schnieke hergerichtet und bleibt stehen. Dort sollen etwa 100 Pkw-Stellplätze untergebracht werden, was etwa ein Drittel der geplanten Parkplätze ausmacht. sip

Diese Seite drucken  |  Seitenanfang