Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 1/2009
Januar 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großeinsatz der Jugendfeuerwehr
Bilanz: Bürgerdienste - Bildung - Sport
Rahnsdorfer fordern Erhalt der Ruderfähre
Unfälle und ein Brand in Müggelheim
Weitere Meldungen
MehrWert für Müggelheim
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Heimatverein
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2009
Müggelheimer Bote





Realisation:
www.lektoria.de
 

Großeinsatz der Jugendfeuerwehr

Weihnachtsfeier der etwas anderen Art

Von Mario Furchheim (Jugendwart FF Müggelheim)

Ein Großeinsatz der Feuerwehr am Nikolaustag sorgte für Aufregung in Müggelheim. Feuerlöschen, Menschen evakuieren und Verletzte aus den Flammen ziehen sorgte für eine bedrohliche Stimmung – nicht zuletzt auch die Menschenansammlung von etwa 150 Aktiven und Schaulustigen, die es in die Kallbacher Straße gezogen hatte und die elf Feuerwehren, die mit ihrem rotierenden Blaulicht alles in gespenstisches Licht tauchten. Doch es handelte sich in diesem Fall nicht um einen Ernstfall, sondern um eine Weihnachtsfeier der etwas anderen Art für unsere Jugendfeuerwehr.

Die Erwachsenen beobachten mit Argusaugen und die Kinder der Jugendfeuerwehr ackern, was die kurzen Arme so hergeben: So macht Weihnachten feiern Spaß! Foto: Prüfer/Reiter

Die Vorbereitungen dafür hatten bereits im Sommer begonnen, mit Hilfe von vielen Unternehmern aus dem Ort. Alles fing noch ganz harmlos an.

Gegen 15.30 Uhr trafen wir uns auf der Feuerwache um mit unseren Jugendlichen zum Weihnachtsbowlen ins Waldrestaurant Müggelhort zu fahren. Inhaber Lutz Böhm hatte uns eingeladen, zwei Stunden mit der Jugendfeuerwehr zu bowlen.

Im Anschluss sind wir zurück zur Feuerwache gefahren, dort haben wir uns dann mit der Jugendfeuerwehr aus Gosen, Oberschöneweide und Biesdorf getroffen, die Jugendwarte und Betreuer der Feuerwachen waren ebenfalls in unsere Vorbereitungen eingeweiht, einzig und allein die Jugendfeuerwehr war ahnungslos was in diesem Jahr geschieht.

Als alle 46 Jugendlichen dann vor Ort eingetroffen waren, sollten sie sich zum Gruppenfoto in Einsatzkleidung postieren. Wie der Zufall so will, kam genau in diesem Augenblick der Alarm der Berliner Feuerwehr über unsere Funkmeldeempfänger „FEUER 6 Staffeln Hilfe Jugendfeuerwehr dringend benötigt“.

In einer unglaublichen Ruhe ließen sich die Jugendlichen auf insgesamt elf Fahrzeuge der Feuerwehr einteilen. Im Vorfeld hatten wir uns vorgestellt, dass sie heillos durcheinander laufen würden, aber anscheinend waren die Jugendlichen derart geschockt, dass es erstaunlicherweise sehr ruhig dann auch schon losging.

Mit allen Fahrzeugen „unter Blaulicht“, der Polizei voran, ging es dann in Richtung Anger los, einmal rum um den Anger, wobei die Jugendlichen dann glaubten, es ginge dann zur Feuerwache zurück, aber weit gefehlt, diese Runde war nur nötig, weil unser Kameramann wieder ganz nach vorn musste, um die ankommenden Fahrzeuge zu filmen. Mit dem Kameramann hatten wir einen echten Profi an Bord, den Videocreator Jens Berndt (Fa. BE- TRA) aus Müggelheim.

Wasser marsch! Zwei Jugendliche beim Löschangriff auf die „brenndende” Laube.

Die Fahrt ging dann zur Kallbacher Straße, dort hatte sich die Familie Prüfer / Reiter bereiterklärt, ein Grundstück mit einer Laube für eine Übung zur Verfügung zu stellen.

Die Laube wurde im Vorfeld durch die Kameraden der Feuerwehr in vielen Stunden zur Einsatzstelle umgebaut, so hatten wir eine Licht und Nebelanlage, welche die Laube in eine täuschend echte Einsatzstelle verwandelte.

An der Einsatzstelle wurden die Jugendfeuerwehren durch den Einsatzleiter in ihre Funktionen eingeteilt. Es galt zu vermuten, dass sich Personen in der Laube befinden, und richtig, vom ASB geschminkte Verletztendarsteller kamen in diesem Moment auch schon aus der Laube gerannt. Da wir aber wie im „richtigem Feuerwehrleben“ professionell mit Rettungswagen zur Einsatzstelle fuhren, hatten auch schon die Ersthelfer ihre Aufgabe gefunden.

Da sich die Übung in den Abendstunden abspielte, musste natürlich auch eine Lichtanlage aufgebaut werden. Damit wurde ein Mix aus Müggelheimern und Biesdorfern betraut. Diese bauten dann in Windeseile zwei Flutlichtscheinwerfer auf, um die Einsatzstelle auszuleuchten.

Die anderen Jugendfeuerwehrmitglieder sollten sich zum Außenangriff auf das Gebäude ausrüsten. Dazu musste erstmal Wasser ans Strahlrohr kommt. Das gab es aus zwei Hydranten in etwa 100 Meter Entfernung und wurde über die Pumpe der Feuerwehrfahrzeuge ans herangeführt. Nach etwa 5 Minuten hatten wir bereits das erste in Betrieb. In dieser kurzen Zeit ist es selbst von uns „Großen“ kaum zu schaffen.

Leider war ein Hydrant derart versandet, dass es durch die Reinigung des Hydranten zu einer kurzen Verzögerung kam. Wie „im richtigen Leben“ wussten unsere Jugendlichen aber auch mit dieser Situation professionell umzugehen.Voller Stolz und unter den Blicken von etwa 80 Zuschauern wurde nun das „Feuer gelöscht“.

Nachdem wir unsere Technik wieder verladen hatten, ging es zurück zur Feuerwache. Dort gab es dann die nächste Überraschung: die Fa. „Down Town Garage“ hatte die Jugendlichen zum Burgeressen auf der Feuerwache eingeladen.

Nach der Vergabe der Urkunden und Erinnerungspokale gehörte der Abend dann den Jugendlichen. Da es auch schon relativ spät war, wurde den Jugendlichen angeboten, auf der Feuerwache zu übernachten, so dass wir dann die Weihnachtsfeier mit einem gemeinsamen Frühstück beenden konnten.

Allen Beteiligten möchten wir nochmals einen Herzlichen Dank aussprechen, insbesondere den beteiligten Firmen, die mit viel Zeit und auch Kosten zum Gelingen der Weihnachtsübung beigetragen haben. Wir Müggelheimer müssen doch zusammenhalten, oder?