Müggelheimer Bote
14. Jahrgang, Ausgabe 2/2008
Februar 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Vandalismus: Graffitis am häufigsten
Radfahren ist gut - sicher fahren ist besser
Ohren- und Augenschmaus beim 2. Müggelheimer Kulturwochenende
Zwei- und Vierbeiner auf "Leckerli-Tour" im Müggelwald
Wetterfrosch tanzt im Kaniswall
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Viel Bein und gute Laune!

Auch das „2. Müggelheimer Kulturwochenende” war wieder ein voller Erfolg. Bilder, Keramik, viel Musik und Tanz, Lesungen und andere Kulturgenüsse gab es zu bestaunen. Und die Müggelheimer wussten es zu würdigten und feierten drei Tage lang eine riesige Party im Restaurant Neu-Helgoland. Die hübschen Mädels in ihren Glitzertops waren nur einer von vielen Hinguckern. Sie gehören zum Tanzensemble von Dan Mitrea und begeisterten durch ihre farbenprächtigen (knappen) Kostüme und den jugendlichen Charme. Leider können wir nicht alle der auftretenden Künstler mit einem Foto zeigen - platzbedingt bleibt nur ein Querschnitt durch die drei Tage. Mit der Bild und Textauswahl soll keine Wertung erfolgen. Sehen Sie den ausführlichen Bericht auf den Seiten 5 bis 8. Foto/Text: Jacobius


Vandalismus: Graffitis am häufigsten

Schwerpunkte sind Alt-Müggelheim und Odernheimer Straße

Von Petra Zoepf

„Das musste ja so kommen“, kommentiert eine junge Frau kopfschüttelnd die Farbschmierereien an der Kita Bienenhaus. Als sie nach der Weihnachtspause ihren fünfjährigen Sohn morgens dort abgeben wollte, fielen ihr gleich die schwarzen und braunen Striche an den ansonsten makellos weißen Hauswänden ins Auge. Erst vor einem halben Jahr war das Gebäude am Krampenburger Weg Ecke Alt Müggelheim nach zweijähriger Sanierung und Modernisierung fertig gestellt und die Außenwände mit einer Spezialfarbe gestrichen worden, da das kleinere der beiden Häuser unter Denkmalschutz steht. Etwa 1000 Euro wird es kosten, die Graffitis zu beseitigen, hat ein Mitarbeiter der Eigenbetriebe Berlin, Kindertagesstätten Südost, die den Kindergarten betreiben, ausgerechnet. Solche Ausgaben seien „einfach nur ärgerlich“, das Geld würde dann an anderer Stelle fehlen.

Das Kitagebäude kann aufgrund seiner Lage direkt an der Straße nicht komplett durch einen verschließbaren Zaun eingefriedet werden. Somit hat jedermann freien Zugang „und weiße Wände sind für jeden Sprayer sehr reizvoll“, weiß man bei der Polizei. Aber auch Wartehäuschen der BVG und Gartenzäune dienen als „Untergrund“ für die Farben aus der Spraydose.

Laut Polizeistatistik gab es zehn Anzeigen seit Juli vergangenen Jahres wegen Graffitis in Müggelheim. Einmal wurde sogar ein Auto besprüht. Damit sind die Farbschmierereien Spitzenreiter unter den Sachbeschädigungen. „Die tatsächliche Zahl wird höher liegen, weil längst nicht alles angezeigt wird“, sagt Jörg Theger von der Auswerteeinheit bei der Polizeidirektion 6.

Tendenziell hat es 2007 allerdings weniger Anzeigen wegen Vandalismusschäden gegeben als sonst die Jahre. Eine umfassende Auflistung der Sachbeschädigungen im Jahre 2007 liege im März vor.

In der Vandalismusstatistik für Müggelheim stehen Schäden an Wartehäuschen an zweiter Stelle. Neunmal wurden entweder die Glasscheiben zerstört, das Glas zerkratzt oder mit Säure verätzt. Erst kürzlich zertrümmerten Unbekannte das Glas einer Haltestelle am Müggelheimer Damm. Auffällig ist hier, dass bis auf eine dieser Beschädigungen, alle im Sommer erfolgten. „Die Häuschen entlang der Odernheimer Straße sind bei den Vandalen besonders beliebt“, so der Polizist. „Die kommen dann vom Strand und ärgern sich wohlmöglich, dass kein Bus mehr fährt und lassen ihre Wut raus“, erzählt ein Anwohner, der nicht benannt werden möchte.

„Die Schäden an den Wartehallen lassen wir durch unser Serviceteam so schnell es geht beseitigen“, erklärt Beate Stoffers, Sprecherin der Wall AG, der die Wartehäuschen an den Bushaltestellen in Berlin gehören. Eine Summe der Reparaturkosten kann sie nicht benennen. Das variiere nach Anzahl der Scheiben und Material, so Frau Stoffers. 200 Schadensfälle wurden im gerade abgelaufenen Jahr für den Bezirk Treptow-Köpenick gemeldet. „Der Südosten Berlins fällt damit nicht durch erhöhten Vandalismus auf und die Zahl der Zerstörungen hat auch nicht zugenommen“, sagt die Pressesprecherin.

Der Rat der Polizei: Die Augen aufhalten und alle Schäden anzeigen. Das ist besonders bei Graffitis wichtig, da diese fotografiert werden und anhand der „Tags“ (Zeichen, die wie eine Unterschrift zu sehen sind) Rückschlüsse auf die meist jugendlichen Täter gezogen werden können. Es kommt durchaus vor, dass der eine oder andere erwischt wird und denen können dann noch andere Farbschmierereien nachgewiesen werden.