Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 01/2004
Januar 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Nichts als Ärger mit der BVG
Schneebeseitigung - ein Gräuel
Grußworte aus Odernheim
Sonne und Saturn beobachten
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Heimatverein
Leserbriefe
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

Happy new year!

Wir wünschen allen Müggelheimern ein glückliches neues Jahr. Möge Ihnen Erfolg und Gesundheit beschieden sein. Wir hoffen, Sie haben allen störenden Ballast in Ihren Gedanken über den Jahreswechsel abgeschüttelt und gehen mit der entsprechenden Lebensfreude und der nötigen Portion Optimismus in die kommenden 12 Monate. Wenn wir einen Wunsch für das neue Jahr äußern dürften, wäre es dieser: Mehr Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unter den Menschen, ein freundlicher Blick über den Gartenzaun, auch wenn man sich sonst nichts zu sagen hat und viel mehr lachende Menschen. So lassen sich Schwierigkeiten bedeutend besser bewältigen. Lassen Sie uns alle daran arbeiten!


Nichts als Ärger mit der BVG

Beschwerden häufen sich seit der Fahrplanänderung

„Die Leute müssen denken, Müggelheim liegt hinter dem Mond.“ Gisela Hahnefeld ist sauer. Genauso, wie fast alle Müggelheimer, die regelmäßig auf die BVG angewiesen sind. Sehr viele haben bereits an die Verkehrsgesellschaft geschrieben und sich beschwert. Der Grund: Die vielgepriesene Fahrplanänderung zum 14. Dezember und die Einführung des Expressbusses nach Müggelheim erweist sich als Flop.

Als eine „einzige Katastrophe“ bezeichnen andere Anrufer die Änderungen. Frau Hahnefeld erläutert: „Ich dachte eigentlich, es würde alles besser und schneller werden. Aber zwei Busse, die im Abstand von zwei Minuten fahren und dann 18 Minuten lang nichts mehr - das ist doch unmöglich!“ Und die Anschlüsse würden nach ihren Erfahrungen auch so gut wie nie klappen. Auf jedenfall sei ihr die S-Bahn schon mehrfach vor der Nase weggefahren.

Die Beschwerden häufen sich: Der 169er sei schon mehrfach so voll gewesen, dass er am Dorfanger nur noch durchgefahren sei; die Anschlüsse an den 167er klappen nicht mehr; die Wartezeiten seien zu lang, auch die als kurz gepriesene Umsteigezeit vom 369er aus Gosen in den 169er bzw. X69 sei zu lang. Insgesamt hat sich die Fahrzeit für diejenigen, die nicht mit dem Expressbus fahren, durch längere Umsteigezeiten oftmals verlängert. „Selbst wenn man bedenkt, dass die Odernheimer jetzt einen Vorteil haben durch die kürzeren Taktabstände, wiegt das die Nachteile nicht auf“, beschwert sich eine Leserin beim Müggelheimer Boten. Und ein Oberschüler bemängelt, dass er für die Rückfahrt von der Schule nach Müggelheim bis zu einer halben Stunde länger braucht als früher, weil die Anschlüsse nicht mehr hinhauen.

Barbara Mansfield, Sprecherin der BVG, räumt ein, dass derzeit untersucht würde, ob wenigstens zu bestimmten Tageszeiten einzelne Fahrten verändert werden könnten. Generell für alle Abfahrten sei eine Änderung jedoch nicht möglich. Als Änderungstermin nennt sie den 9. Februar.

Ursprünglich sei die Abfahrt der beiden Buslinien aus Müggelheim auch nicht so zeitnah geplant gewesen. Doch das Bezirksamt legte Wert darauf, dass der 169er weiterhin durch die Köpenicker Altstadt fährt, statt die Salvador-Allende-Straße entlang zu fahren. Da der Fahrtweg dadurch länger ist, mussten die Busse in Müggelheim zeitnaher abfahren. Denn Ziel sei es, den zentralen Verkehrspunkt Bahnhof Köpenick im 10-Minuten-Takt anzufahren, damit die Müggelheimer die Möglichkeit hätten, jeden ausfahrenden Zug (er fährt alle 10 Minuten) zu erreichen, bzw. aus jedem einfahrenden Zug ohne lange Wartezeiten in einen Bus umzusteigen.

Zu den Anschlüssen an den 369er nach Gosen verspricht Frau Mansfield, dass sie die dortigen Fahrgastentwicklungen genau beobachten würden, um gegebenenfalls Änderungen vornehmen zu können - sofern dies durch den zuständigen Landkreis bestellt und auch finanziert würde. Zurzeit sei die Situation durch den 20-Minuten-Takt der beiden Buslinien so, dass teilweise längere Umsteigezeiten unausweichlich seien. Sie wisse, dass dies eine zusätzliche Belastung für die Gosener darstelle.

Um zu den Hauptverkehrszeiten ein ausreichendes Platzangebot für alle Fahrgäste bereitzuhalten, werden in der Zeit um 7 Uhr früh künftig große Schubgelenkbusse eingesetzt.

„Ich möchte auch alle darauf hinweisen, dass sie verstärkt auf die Straßenbahn zurückgreifen sollten. Das gilt sowohl vom Krankenhaus in Richtung Altstadt Köpenick, als auch andersherum. Denn ab Krankenhaus Köpenick besteht in Fahrtrichtung Müggelheim ein 10-Minuten-Takt“, so die BVG-Sprecherin.

Wer trotz der beruhigenden Worte Beschwerden oder Anregungen loswerden möchte, richte sie an die Berliner Verkehrsbetriebe Potsdamer Straße 188, 10783 Berlin oder per e-mail an info@bvg.de. sip


Beschwerdebrief einer Müggelheimerin an die BVG

Sehr geehrte Damen und Herren,

als wir im November-Heft lasen, dass der X 69 nach Müggelheim fahren soll, waren wir sehr erfreut und konnten es kaum erwarten. Was nun aber seit dem 14. Dezember abläuft ist ein Skandal.

Ihre angekündigte Verbesserung ist in Wirklichkeit eine deutliche Verschlechterung des Angebots. Früher fuhr der 169-Bus alle 10 Minuten und der X 69 alle 20 bzw. im Berufsverkehr sogar alle zehn Minuten bis Bahnhof Köpenick. Jetzt fahren beide Linien nur noch alle 20 Minuten. D.h. es sind weniger Busse im Einsatz. Und der Gipfel ist, dass der 169 Bus zwei Minuten nach dem X 69 ab Müggelheim fährt und dann kommt man in den nächsten 18 Minuten nicht mehr weg aus Müggelheim. Ich möchte gern mal die Person kennenlernen, die sich diesen Schwachsinn ausgedacht hat.

Gerade mit dem 169 Bus fahren viele Schulkinder. Sie können dann nur noch alle 20 Minuten fahren. Und früh ist ab Waldrand schon oft keine Chance mehr in den Bus zu kommen, da er überfüllt ist. Resultat: Die Schüler kommen zu spät zum Unterricht.

Auch hat man jetzt am Krankenhaus Köpenick keinen Anschluss mehr an die Straßenbahn Linie 26 (die auch viele Schüler nutzen), da sie gerade abgefahren ist, wenn man mit dem X 69 ankommt.

Am Bahnhof Köpenick hat man jetzt nur noch vier Minuten Zeit zum Umsteigen zur S-Bahn, früher waren es sechs Minuten. Der X 69 kommt aber meist zu spät am Bahnhof an, so dass man die S-Bahn nur noch mit einem Sprint erreichen kann oder sie einem vor der Nase weg fährt. Damit ist die Zeitersparnis mit dem Expressbus hinfällig.

Und für den Tourismus in Köpenick ist das Ganze tödlich. Es kann nicht sein, dass die Besucher (auch viele Kindergartengruppen bzw. Schulklassen) nur noch alle 20 Minuten in die Müggelberge und an den Müggelsee kommen können. Der X 69 hält ja zwischen Krankenhaus und Waldrand nicht.

Wer diesen Fahrplan verzapft hat, wohnt garantiert nicht hier. So werden die Fahrgastzahlen noch weiter zurück gehen, weil viele dann lieber auf das Auto umsteigen. Das ist aber garantiert der falsche Weg. Wir erwarten, dass dieser Blödsinn schnellstmöglich beendet wird. Der 169-Bus muss wieder alle zehn Minuten fahren und eine angemessene Umsteigezeit am Bahnhof Köpenick haben.

In Erwartung Ihrer Antwort mit freundlichen Grüßen, Cornelia Kampffmeyer