Sparmaßnahmen schweben wie ein
Damoklesschwert über dem Dorfklub
Das große Zittern geht um. Die Sparmaßnahmen greifen zwar noch nicht in diesem Jahr, dennoch schwebt der Rotstift drohend über allen Ressorts im Bezirk. Vor allem in der Kultur wird gebangt, da sie „nicht zu den Pflichtaufgaben gehört“, wie Kulturstadträtin Eva Mendl es ausdrückt. Für das kommende Jahr stehen erhebliche Personalmitteleinsparungen, aber auch Streichungen bei den Sachmitteln an. Das wird auch am Müggelheimer Dorfklub nicht spurlos vorübergehen.
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Bekommt der Dorfklub bald einen neuen Hausherren? Mit dem Müggelheimer Heimatverein laufen derzeit Gespräche darüber, ob er die kulturellen Geschäfte im Dorf führen soll, statt der Kulturamts-Mitarbeiter - aber noch ist nichts
entschieden.
Foto: Jacobius
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„Es steht überhaupt noch nicht fest, wen es treffen wird, den Müggelheimer Dorfklub oder andere. Wir stehen konzeptionell erst am Anfang unserer Zukunftsplanungen”, so die Stadträtin. Bis Herbst müsse allerdings das Konzept stehen. Dennoch verrät sie jetzt schon, dass bereits Gespräche zwischen dem Kulturamt und dem Müggelheimer Heimatverein laufen. „Wir müssen in diesen angespannten Zeiten stärker über Alternativwege nachdenken. Warum soll nicht ein Verein als Träger des Kulturtreffs fungieren?”, meint Frau Mendl. Aber noch stünden die Gespräche am Anfang, es sei nichts spruchreif.
Der Heimatverein indes hat bereits ganz konkrete Pläne. „Letztlich soll alles so laufen, wie die letzten 20 Jahre. Unser Ziel ist es aber, etwa alle zwei Wochen eine kulturelle Veranstaltung anbieten zu können“, erläutert Martin Jahn, Vorsitzender des Heimatvereins. Für ihn ist es gar keine Frage, dass der Verein dieser nicht Aufgabe gewachsen sein sollte. „Wir haben das Müggelheimer Kulturleben im vergangenen Jahr acht Monate alleine geführt inklusive Angerfest und des Erntefest”, so Jahn. Der Verein plant, eine Art Aufsichtsgremium zu schaffen, das Veranstaltungen organisiert und Tagesdienste macht, so dass der Dorfklub regelmäßig besetzt ist. „Wir haben viele Mitglieder, die nicht mehr arbeiten und gerne eine Aufgabe übernehmen würden“, ist er sich sicher. Doch auch wenn die Pläne bereits alle stehen, noch laufen die Gespräche mit dem Kulturamt.
Frau Mendl hält den Heimatverein schon jetzt für sehr kooperativ und findet die kulturelle Arbeit im Dorf ohne ihn nicht vorstellbar. „Der Klub spielt eine große Rolle als Treffpunkt im Ort und muss eigentlich erhalten bleiben“, ist ihre Meinung. Generell plädiert sie in einem so großen Bezirk wie Treptow-Köpenick für Dezentralisierung der Kultureinrichtungen, da die Wege aus vielen der Ortsteile einfach zu weit seien, vor allem für die Schwächsten der Gesellschaft - die Kinder und die Senioren.
„Man könnte ja vielleicht eine Bürgerversammlung organisieren, um zu erfahren, was die Bewohner eigentlich von einem Dorfklub erwarten. Vielleicht wollen sie ja ganz andere Dinge, als wir meinen“, regt die Kulturdezernentin an. Bisher finden in dem Klub Lesungen und Ausstellungen, bunte Abende, Diskussionen und Feste statt. Die Räume stehen für Sprechstunden und für Unterricht zur Verfügung und können gegen Entgeld gemietet werden. Schreiben Sie uns doch mal, was Ihrer Meinung nach in den Dorfklub gehören würde. Wie Sie sich den Dorfmittelpunkt wünschen. Es reichen kurze Stichworte. Schreiben Sie an: Müggelheimer Bote, Darsteiner Weg 36a, 12559 Berlin, Fax 65 90 87 05, E-Mail: redaktion@mueggelbote.de.
Wichtig ist für Eva Mendl, dass Geld für die Projektarbeit Freier Träger erhalten bleibt, weil die es schafften, „aus relativ wenig Geld viel Kultur zu machen“, wie sie es ausdrückt. Diesen Etat würde sie gerne auch im nächsten Jahr erhalten. Doch das wird schwierig, da Kultur nicht zu den Pflichtaufgaben des Landes gehört, sondern „nur” zu einem lebenswerten Leben. sip
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