Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 04/2002
April 2002

Inhalt
Vandalismus an Wartehäuschen
Hohe Geldstrafen für Gartenabfälle im Wald
Mit Schwung und guter Laune in die Open-Air-Saison
Schönefeld: Landesverfassungsgericht prüft Standortfestlegung
170 Straftaten in Müggelheim
Frühlingswanderung entlang der Müggelspree
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Vandalismus an Wartehäuschen - erstmals zwei Köpenicker geschnappt

Vandalismus pur. Immer wieder schlagen Vandalen in blinder Gewalt auf Buswartehäuschen ein. Langeweile, Zerstörungswut oder trunkener Übermut - die Auslöser sind vielfältig. Ständiges Opfer sind die Buswartehäuschen entlang des Müggelheimer Dammes. Fast in jeder Woche sind an mindestens einem die Scheiben eingeschlagen, in manchen Nächten auch die gesamte Serie von Müggelheim bis zum Allende-Viertel. Rot-weiße Absperrbänder legen Zeugnis ab von blinder Gewalt.
Zwei Beispiele sinnloser Gewalt: Buswartehäuschen an den Haltestellen Rübezahl und Müggelseeperle am Müggelheimer Damm. Immer wieder greift blinde Zerstörungswut vor allem an den Wochenenden um sich. Jede Scheibe schlägt mit etwa 400 Euro zu Buche . . . Fotos: Jacobius

Jetzt wurden erstmals zwei Köpenicker beim Zerstören einer Wartehalle geschnappt. An ihnen will der Wartehäuschen-Betreiber VVR-BEREK ein Exempel statuieren.

„Wir setzen auf erzieherische Maßnahmen, beispielsweise darauf, dass die beiden künftig zuständig sind für ein eigenes Wartehäuschen, was sie dann immer reinigen und beaufsichtigen müssen”, erläutert André Wittmann, stellvertretender Abteilungsleiter. Leider sei es bisher selten gelungen, jemanden zu erwischen, wenngleich sie gerade bei den Sprayern viele konkrete Verdächtige hätten.

Generell sieht er das Problem in Müggelheim nicht als gravierender als anderswo. Schwerpunktgebiete seien nach wie vor die Platten-Bezirke. „Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Treptow-Köpenicker Jugendlichen mehr Auslauf haben, oder einfach besser erzogen sind. Jedenfalls ist es in dem Bezirk nicht ganz so schlimm“, weiß Wittmann. Dennoch sei die Tendenz steigend, mit etwa 30 Schäden pro Monat im Großbezirk. Jede zerschlagene Scheibe schlägt etwa mit 400 Euro zu Buche.

Großeinsatz hätte seine Firma, die 2620 Wartehäuschen in ganz Berlin betreibt, immer montags. „Da müssen wir die ganzen Schäden vom Wochenende beseitigen”, so Wittmann. Die Firma Wall unterhält noch weitere 2500 Wartehäuschen in Berlin. Für jedes Gebiet gibt es einen Betreuer, der „seine” Wartehallen beaufsichtigt, reinigt und Schäden meldet. „In Müggelheim haben wir einen ganz fixen, der sofort alle Schäden meldet, die wir dann so zügig wie möglich beseitigen”, sagt Wittmann. Generell kann er feststellen, dass die Graffiti-Schäden etwas nachlassen, allerdings seien die Betreuer dabei auch ganz schnell hinterher um die Spuren zu beseitigen. „Wenn schon etwas da ist, zieht es unweigerlich noch weiteres an. Deswegen müssen Graffiti immer schnell beseitigt werden“, sagt der Fachmann.

Allen, die Wartehäuschen beschmieren und beschädigen, seien es Scratcher (Scheibenzerkratzer), Grafitti-Sprayer oder Scheibeneinschmeißer droht strafrechtliche Verfolgung, eine Sache, die man, laut Wittmann, nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen sollte.